Kiel (dpa/lno) - In Schleswig-Holstein droht ein akuter Fahrlehrer-Mangel. Derzeit gebe es landesweit eine hohe Anzahl von unbesetzten Stellen, sagte der Vorsitzende des Fahrlehrerverbands Schleswig-Holstein, Frank Walkenhorst, der Deutschen Presse-Agentur. „Besonders in den Städten haben wir massive Probleme, Mitarbeiter zu finden“, so Walkenhorst, der selbst eine Fahrschule in Kiel betreibt.
Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes ist die Zahl der Fahrlehrer deutschlandweit zwischen 2011 und 2017 von rund 55 000 auf 44 500 gesunken. Nach Schätzungen geht in den kommenden Jahren etwa ein Drittel der verbliebenen Fahrlehrer in den Ruhestand. Einen wesentlichen Grund für den derzeitigen Fachkräftemangel sieht der Fahrlehrerverband unter anderem darin, dass die Bundeswehr seit Jahren deutlich weniger Fahrlehrer ausbildet als zu Wehrpflicht-Zeiten. Zudem seien die Eignungsvoraussetzungen hoch und eine private Ausbildung teuer. Sie kostet mehr als 10 000 Euro.
Selbst wer die Ausbildung erfolgreich absolviert habe, arbeite im Anschluss nicht unbedingt weiter in dem Beruf. „Es gibt viele, die wieder kündigen, nachdem sie eine Weile als Fahrlehrer arbeiten. Sie stellen fest, wie stressig der Job ist“, sagte Walkenhorst. Um dieser zusätzlichen Abwanderung entgegenzusteuern und den Beruf generell attraktiver zu machen, seien Veränderungen nötig. „Wir werden versuchen, Entlohnung und Arbeitszeit der Fahrlehrer zu verbessern“, kündigte der Verbandsvorsitzende an.