Arbeitsmarkt - Halle (Saale):In Thüringen arbeiten immer mehr Menschen im Rentenalter

Erfurt/Halle (dpa/th) - Die Zahl der über das Renteneintrittsalter hinaus berufstätigen Menschen ist stark gestiegen. Waren im Juni 2007 in Thüringen erst 1393 Arbeitnehmer im Alter von 65 Jahren oder darüber sozialversicherungspflichtig beschäftigt, so waren es im Juni vergangenen Jahres bereits 5594. Das teilte die regionale Arbeitsagentur auf dpa-Anfrage mit. Deutlich zugenommen hat den Angaben zufolge auch die Zahl der sogenannten Minijobber. Die mit bis zu 450 Euro im Monat entlohnten Arbeitsplätze waren im Juni 2007 für 15 613 Männer und Frauen im Rentenalter eine Einkommensquelle, zehn Jahre später waren es 24 278.

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Erfurt/Halle (dpa/th) - Die Zahl der über das Renteneintrittsalter hinaus berufstätigen Menschen ist stark gestiegen. Waren im Juni 2007 in Thüringen erst 1393 Arbeitnehmer im Alter von 65 Jahren oder darüber sozialversicherungspflichtig beschäftigt, so waren es im Juni vergangenen Jahres bereits 5594. Das teilte die regionale Arbeitsagentur auf dpa-Anfrage mit. Deutlich zugenommen hat den Angaben zufolge auch die Zahl der sogenannten Minijobber. Die mit bis zu 450 Euro im Monat entlohnten Arbeitsplätze waren im Juni 2007 für 15 613 Männer und Frauen im Rentenalter eine Einkommensquelle, zehn Jahre später waren es 24 278.

"Ein Drittel der Unternehmen, in denen rentenberechtigte Mitarbeiter arbeiten, versuchen, diese auch länger im Unternehmen zu halten", erläuterte Kay Senius, Chef der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt - Thüringen der Agentur für Arbeit. Nach einer Studie des Instituts für Arbeit und Berufsforschung bieten die betroffenen Unternehmen diesen Mitarbeitern vor allem verkürzte oder flexiblere Arbeitszeiten an. Vor allem kleine Betriebe seien sehr daran interessiert, ältere Arbeitnehmer zu halten. "Denn für sie kann das altersbedingte Ausscheiden von auch nur wenigen Mitarbeitern einen großen Verlust an Know-How bedeuten."

Für den Sozialverband VdK ist die Zunahme der Menschen, die im Rentenalter noch arbeiten, ein deutliches Anzeichen für den Anstieg der Altersarmut. Grund dafür seien gebrochene Erwerbsbiografien nach der Wende und häufig eine Tätigkeit im Niedriglohnsektor. Betroffen seien vor allem Frauen, erklärte Philipp Stielow, Sprecher des VdK Hessen-Thüringen. Frauen würden häufig die Betreuung von Kindern und die Pflege von Angehörigen übernehmen und seien dann nur selten voll erwerbstätig.

"Um eine richtig gute Rente zu bekommen, müsste man über 40 Jahre lang mehr als 2800 Euro brutto verdient haben", sagte Stielow. Dies dürfte in Thüringen eher die Ausnahme gewesen sein, vermutete er. Auch gebe es im Freistaat sicher weniger privates Vermögen, mit dem im Alter ein Ausgleich zu geringen Renten geschaffen werden könnte. Arm seien Rentner nicht nur dann, wenn sie die Grundsicherung im Alter bezögen. "Wer etwa eine Rente von 1000 Euro bezieht, muss so lange weiterarbeiten, wie es geht", meint Stielow.

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