Arbeitsmarkt - Halle (Saale):Arbeitsagenturen: Mehr Langzeitarbeitslose qualifizieren

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Das Logo der Agentur für Arbeit. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Halle (dpa/sa) - Die Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt wollen mehr Langzeitarbeitlose fit für den Arbeitsmarkt machen. "Langzeitarbeitslosigkeit birgt viele Risiken. Zum einen gehen wertvolle fachliche Ressourcen verloren, zum anderen nehmen Menschen immer weniger am gesellschaftlichen Leben teil", sagte Markus Behrens, Chef der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit. "Das können sich die Länder gerade in Zeiten des steigenden Fachkräftebedarfs nicht mehr leisten", sagte er. Daher sei es wichtig, diese Menschen für den Arbeitsmarkt bedarfsgerecht zu qualifizieren und zu begleiten.

Im November waren 43,7 Prozent (November 2020: 37,9 Prozent) aller Arbeitslosen in Sachsen-Anhalt ein Jahr und länger ohne Job. Behrens zufolge ist das Risiko, langzeitarbeitslos zu werden, meist für Menschen hoch, die keine oder eine geringe Qualifizierung haben, gesundheitlich eingeschränkt oder im höheren Lebensalter sind.

Mehr als 40 Prozent der Langzeitarbeitslosen in Sachsen-Anhalt habe derzeit keine abgeschlossene Berufsausbildung. Die Reduzierung der Langzeitarbeitslosigkeit insgesamt stelle für die Arbeitsagenturen daher 2022 einen wichtigen Handlungsschwerpunkt dar. "Wir setzen neben Qualifizierung auf Teilhabe, Integration und Förderung sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung", sagte er.

Je länger die Suche nach Arbeit erfolglos bleibe, desto schwieriger werde der Weg zurück in Arbeit. "Daher brauchen die Betroffenen Unterstützung, die individuell auf sie ausgerichtet ist", sagte Behrens. Das Teilhabe- und Chancengesetz sei ein wichtiges Instrument dafür. Es ermögliche geförderte Arbeitsplätze zum Beispiel in der Verwaltung, aber auch in der Wirtschaft.

Behrens appelliert auch an private Arbeitgeber, mehr Langzeitarbeitslosen eine Chance zu geben. "Das gilt für die Backstube ebenso wie für den Job im Industriebetrieb", sagte Behrens. Grundvoraussetzung sei auf beiden Seiten Flexibilität. Dafür müssten zugleich die Voraussetzungen stimmen, etwa gute Nahverkehrsanbindungen, damit Menschen vom Lande aus auch zur Arbeit ins Gewerbegebiet kommen.

© dpa-infocom, dpa:211230-99-539901/2

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