Frankfurt am Main:Weniger als 5 Prozent Arbeitslose in Hessen

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Frankfurt/Main (dpa) - Erstmals seit 26 Jahren ist die Arbeitslosenquote in Hessen wieder unter die 5-Prozent-Marke gefallen. Im Mai waren nach einem erneuten Rückgang noch 164 559 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, wie die Regionaldirektion der Arbeitsagentur am Mittwoch in Frankfurt berichtete. Das entspricht einer Quote von 4,9 Prozent. Das bedeutet, dass nicht einmal jede 20. zivile Erwerbsperson arbeitslos war. Im Landkreis Fulda sank die Quote auf 2,7 Prozent nahe der Vollbeschäftigung.

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Frankfurt/Main (dpa) - Erstmals seit 26 Jahren ist die Arbeitslosenquote in Hessen wieder unter die 5-Prozent-Marke gefallen. Im Mai waren nach einem erneuten Rückgang noch 164 559 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, wie die Regionaldirektion der Arbeitsagentur am Mittwoch in Frankfurt berichtete. Das entspricht einer Quote von 4,9 Prozent. Das bedeutet, dass nicht einmal jede 20. zivile Erwerbsperson arbeitslos war. Im Landkreis Fulda sank die Quote auf 2,7 Prozent nahe der Vollbeschäftigung.

Im Mai hat sich die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt mit weiteren Rekordzahlen fortgesetzt. Es gibt mehr als 2,5 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse und mehr als 50 000 offene Jobs. Das seien gute Voraussetzungen für weitere Rückgänge im kommenden Monat, erklärte Direktionschef Frank Martin. „Die Betriebe halten an ihren Mitarbeitern fest und sind gleichzeitig an neuen Fachkräften interessiert, was der vermehrte Stellenzugang bei den Agenturen für Arbeit signalisiert.“

Von der starken Entwicklung haben auch Langzeitarbeitslose und Ältere profitiert, wie Martin weiter berichtete. Ihre Zahlen gingen in der Jahresfrist um 7,0 beziehungsweise 6,0 Prozent zurück. Wegen der zahlreichen in den Arbeitsmarkt kommenden Flüchtlinge stieg aber die Zahl der arbeitslosen Ausländer um 6,0 Prozent. Fast jeder zehnte Arbeitslose hat in Hessen inzwischen einen Fluchthintergrund.

Der DGB nahm die stabile Arbeitsmarktlage zum Anlass, erneut das Ende von vielen befristeten Arbeitsverträgen zu fordern, weil die Beschäftigten ein erhöhtes Risiko zur Arbeitslosigkeit hätten. „Sachgrundlose Befristung hat nichts mit gegenseitiger Erprobung zu tun, sondern eher mit Willkür“, erklärte Hessens DGB-Chefin Gabriele Kailing.

Die Vereinigung hessischer Unternehmerverbände (VhU) betonte hingegen mögliche Vorteile junger Arbeitnehmer beim Berufseinstieg über eine befristete Stelle. „Die wenigsten empfinden die vorläufige Befristung als Problem. Denn drei Viertel der befristet Beschäftigten werden anschließend im selben Betrieb weiterbeschäftigt. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, dass Befristungen Personen ohne oder nur mit wenig Berufserfahrung beim Einstieg in Arbeit helfen“, sagte VhU-Hauptgeschäftsführer Dirk Pollert. Auch die Zeitarbeit müsse als Einstiegsmöglichkeit in den Arbeitsmarkt erhalten bleiben.

Die Arbeitslosenquoten von 2017 und 1991 sind eigentlich nicht miteinander vergleichbar, weil mit den Hartz-Reformen 2005 das System grundsätzlich verändert worden ist. Unter dem Grundsatz „Fördern und Fordern“ sind damals weitere Personengruppen in die Arbeitslosenhilfe gekommen, die zuvor als Sozialhilfeempfänger und nicht als (Langzeit-)Arbeitslose geführt worden waren. Nunmehr ist mit einer größeren und schwierigeren Gesamtheit eine ebenso niedrige Quote erreicht worden. Aktuell erhalten mehr als zwei Drittel der Arbeitslosen, 112 000 Menschen, in Hessen die Grundsicherung.

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