Hannover:Niedersachsens Unternehmer rügen EuGH-Arbeitszeiturteil

Hannover (dpa/lni) - Das jüngste europäische Urteil zur Arbeitszeit wirft aus Sicht der niedersächsischen Wirtschaft alle flexiblen Arbeitszeitregelungen zurück. "Man reibt sich verwundert die Augen: Das ist ein Schildbürgerstreich aus Brüssel; die Stechuhr glaubten wir auf dem Weg des Aussterbens", erklärte am Dienstag der Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN), Volker Müller. Auf die Betriebe komme ein "Bürokratie-Tsunami zu". Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs sollen Arbeitgeber verpflichtet werden, die gesamte Arbeitszeit ihrer Beschäftigten systematisch zu erfassen.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Hannover (dpa/lni) - Das jüngste europäische Urteil zur Arbeitszeit wirft aus Sicht der niedersächsischen Wirtschaft alle flexiblen Arbeitszeitregelungen zurück. „Man reibt sich verwundert die Augen: Das ist ein Schildbürgerstreich aus Brüssel; die Stechuhr glaubten wir auf dem Weg des Aussterbens“, erklärte am Dienstag der Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN), Volker Müller. Auf die Betriebe komme ein „Bürokratie-Tsunami zu“. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs sollen Arbeitgeber verpflichtet werden, die gesamte Arbeitszeit ihrer Beschäftigten systematisch zu erfassen.

Auch die niedersächsischen Metallarbeitgeber reagierten kritisch. Der EuGH habe an der unternehmerischen Realität vorbei geurteilt, meinten sie. „Dieses Urteil bedeutet das faktische Ende der Vertrauensarbeitszeit“, sagte NiedersachsenMetall-Chef Volker Schmidt.

Aus einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs folgt, dass alle Dienstzeiten, alle Überstunden, jede E-Mail nach Feierabend vom Arbeitgeber systematisch erfasst werden müssen. Alle EU-Staaten müssten dies durchsetzen, entschieden die obersten EU-Richter am Dienstag in Luxemburg. Nur so lasse sich überprüfen, ob zulässige Arbeitszeiten überschritten würden. Und nur das garantiere die im EU-Recht zugesicherten Arbeitnehmerrechte. (Rechtssache C-55/18).

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: