Saarbrücken:Saarland lockert Besuchsregelung in Heimen

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Monika Bachmann (CDU), saarländische Sozialministerin, schaut in die Kamera. (Foto: Oliver Dietze/dpa/Archivbild)

Im Saarland gelten ab sofort einheitliche Lockerungen in Pflege-, Reha- und Behinderteneinrichtungen. Dazu zählen unter anderem Besuche von Friseur und...

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Saarbrücken (dpa/lrs) - Im Saarland gelten ab sofort einheitliche Lockerungen in Pflege-, Reha- und Behinderteneinrichtungen. Dazu zählen unter anderem Besuche von Friseur und Fußpflege oder auch von Menschen, die mit Bewohnern nicht verwandt sind. Ziel sei es, älteren Menschen, Patienten und Behinderten wieder „ein Stück mehr Lebensqualität zurückgeben“, so Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) am Dienstag in Saarbrücken.

Das Ministerium habe dazu einen Handlungsleitfaden erarbeitet. Voraussetzung für die Lockerung sei, dass die Einrichtungen ein entsprechendes Schutz- und Hygienekonzept vorlegen.

Auch Tages- und Kurzzeitpflegen sollen für kleinere Gruppen wieder öffnen dürfen. „Es wird viel zu wenig geredet über Männer und Frauen, die zu Hause pflegen“, sagte Bachmann. Nicht nur Eltern, die ein Öffnen der Kitas forderten, brauchten Entlastung, sondern auch diejenigen, die sich um ihre kranken Angehörigen kümmerten.

Der ärztliche Direktor des Klinikums Saarbrücken, Christian Braun, bezeichnete die Lockerungen als richtig. Er appellierte jedoch, weiterhin achtsam zu sein. Zwar verzeichne man niedrigere Fallzahlen, aber noch immer gebe es Corona-Fälle in den Krankenhäusern. „Wir dürfen jetzt nicht in Sorglosigkeit verfallen und Corona ad acta legen. Das wäre aus meiner Sicht fatal“, sagte er.

Zugleich habe man festgestellt, dass Patienten mit anderen Erkrankungen in einer Notfallsituation gezögert hätten, ins Krankenhaus zu gehen. Deshalb sei es wichtig, mit großem Sachverstand und Konsequenz Hygiene-Konzepte zu erarbeiten, damit das Vertrauen der Patienten in die Krankenhäuser und Reha-Einrichtungen wieder hochgehalten werde.

Ramona Kiefer, ärztliche Direktorin der Reha-Hochwaldkliniken Weiskirchen, bestätigte diesen Eindruck. Derzeit laufe der Betrieb nur sehr schleppend an. Bislang habe man nur 55 Prozent Belegung gemessen am Vorjahr. Dies hänge nicht nur mit abgesagten Operationen zusammen, sondern auch mit der Sorge vor Ansteckungen. Wichtigste Botschaft müsse daher sein, dass sowohl Akut- wie auch Reha-Häuser natürlich ihre Hausaufgaben gemacht hätten „und für ausreichend Sicherheit sorgen“.

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