Kiel:Dritter Corona-Fall in der Landesunterkunft für Flüchtlinge

Nach einem dritten Corona-Fall hat die Landesunterkunft für Flüchtlinge in Neumünster ihre Schutzmaßnahmen weiter verstärkt. Inzwischen würden alle...

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Kiel (dpa/lno) - Nach einem dritten Corona-Fall hat die Landesunterkunft für Flüchtlinge in Neumünster ihre Schutzmaßnahmen weiter verstärkt. Inzwischen würden alle Neuankömmlinge in einem eingerichteten zweiten Isolationshaus zunächst untergebracht und auf Covid-19 getestet, sagte ein Sprecher der Landesunterkunft am Freitag. Erst wenn feststehe, dass keine Corona-Infizierung vorliege, würden die neuen Flüchtlinge in den normalen Betrieb der Landesunterkunft eingegliedert oder in die beiden anderen Landesunterkünfte nach Boostedt oder Rendsburg gebracht.

In dem ersten Isolationshaus sind inzwischen drei infizierte Flüchtlinge und acht Verdachtsfälle untergebracht. Der dritte Fall war den Angaben zufolge ein Flüchtling, bei dem am Mittwoch einen Tag nach seiner Ankunft das neuartige Coronavirus nachgewiesen wurde.

Als weitere Sicherheitsmaßnahme werden Flüchtlinge nach Angaben der Landesunterkunft nicht mehr bundesweit verteilt, um Ansteckungsrisiken durch Reisen zu vermeiden. Das bedeute, dass in Neumünster nur noch Asylbewerber aufgenommen werden, die sich direkt dort melden. Umgekehrt verschickt Neumünster nicht mehr Flüchtlinge in andere Länder. Die bundesweite Verteilung von Flüchtlingen nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel sei zurzeit ausgesetzt.

Außerdem hat Schleswig-Holstein sein humanitäres Aufnahmeprogramm für 500 besonders hart getroffene Flüchtlinge „auf unbestimmte Zeit“ ausgesetzt, wie der Sprecher der Landesunterkunft mitteilte. Bis Weihnachten waren um die 80 Flüchtlinge, die in einem Lager in Ägypten ausgesucht worden waren, in Schleswig-Holstein angekommen. Auch alle humanitären Aufnahmeprogramme der Bundesregierung seien ausgesetzt, sagte der Sprecher.

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