Krankenversicherung:Krankenkasse befürchtet große Impflücken bei Erstklässlern

Corona
Ein Kinderarzt impft ein Kind. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Kiel (dpa/lno) - Die Krankenkasse Barmer befürchtet, dass viele Erstklässler in Schleswig-Holstein ohne ausreichenden Impfschutz in die Schule gehen. Wegen der Corona-Pandemie seien die Schuleingangsuntersuchungen zum großen Teil ausgefallen, teilte sie am Mittwoch mit. Zudem hätten auch viele vorsorgliche Untersuchungen in den Kinderarztpraxen nicht wahrgenommen werden können. Somit dürfte bei vielen Kindern versäumt worden sein, den Impfstatus zu überprüfen und entsprechend nachzuimpfen.

"Schon in den vergangenen Jahren wurde bei Kindern im einschulungsfähigen Alter bei keiner der 13 wichtigsten Infektionskrankheiten ein Durchimpfungsgrad von 90 Prozent erreicht", sagte Barmer-Landesgeschäftsführer Bernd Hillebrandt. Er stützte sich auf den Arzneimittelreport 2019.

Hohe Impfquoten seien aber nötig, um eine ausreichende Immunität unter Kindern herzustellen und Krankheiten auszurotten, erläuterte die Barmer. Impflücken brächten auch weitere unkalkulierbare Risiken mit sich. "Schon ein aufgeschlagenes Knie oder blutige Kratzer reichen für eine Tetanusinfektion", sagte Hillebrandt. Ohne Impfung drohten schmerzhafte und langanhaltende Muskelkrämpfe. Unbehandelt verlaufe Tetanus tödlich. In Schleswig-Holstein seien nur 81,6 Prozent der im Jahr 2015 Geborenen innerhalb der ersten beiden Lebensjahre gegen Tetanus geimpft worden. Im ähnlichen Bereich lägen die Impfquoten bei Masern, Mumps und Röteln.

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