Einen einheitlichen Wert für die optimale Gewichtsentwicklung in der Schwangerschaft gibt es nicht. Die empfohlene Zunahme hängt vom Ausgangsgewicht der Frau ab. Die ärztlichen Leitlinien empfehlen für normalgewichtige Frauen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 20 bis 26 eine Gewichtszunahme von 11,5 bis 16 Kilogramm. ( Einen BMI-Rechner finden Sie hier.)
Für übergewichtige Frauen (BMI zwischen 26 und 29) gilt eine Zunahme von sieben bis 11,5 Kilogramm als normal, für stark übergewichtige Frauen (BMI größer als 29) zwischen fünf und neun Kilogramm. Untergewichtige Frauen (BMI unter 20) sollten zwischen 12,5 und 18 Kilogramm zulegen.
Unzureichende Ernährung in der Schwangerschaft kann dem Kind schaden; in dem Fall drohen Frühgeburten oder ein zu niedriges Gewicht bei der Geburt. Aber auch eine zu große Gewichtszunahme der Schwangeren ist nicht zu empfehlen. Studien haben gezeigt, dass mit den Müttern auch die ungeborenen Kinder vergleichsweise schwer werden. Damit steigt das Risiko für Komplikationen während der Geburt, Kaiserschnitte und für spätere Krankheiten beim Kind. Außerdem fällt es diesen Frauen schwerer, die überzähligen Kilos nach der Geburt wieder loszuwerden.
Ein sehr schneller Gewichtsanstieg kann darüber hinaus stärkere Dehnungsstreifen verursachen. Umgekehrt gilt aber nicht, dass man den Streifen vorbeugen kann, indem man sein Gewicht möglichst niedrig hält. Bislang ist keine der populären Annahmen, was die Streifen vermeiden oder verschwinden lassen kann, wissenschaftlich belegt.
Nimmt eine schwangere Frau sehr schnell zu (etwa ein Kilogramm pro Woche) kann dies auch ein Hinweis auf akute Gesundheitsprobleme wie eine Schwangerschaftsvergiftung oder einen Schwangerschaftsdiabetes sein. Diese Form der Zuckerkrankheit tritt lediglich in der Schwangerschaft auf und kann eine ganze Reihe von Komplikationen für Mutter und Kind bewirken. Nach der Schwangerschaft normalisieren sich die Blutzuckerwerte in aller Regel wieder.
(Quelle: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen)