Wilhelmshaven:Marinesoldaten in Wilhelmshaven helfen beim Einkaufen

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In der Corona-Krise helfen Marinesoldaten am größten deutschen Militärstandort in Wilhelmshaven älteren Menschen beim Einkauf. Zwölf Soldaten stehen dafür im...

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Wilhelmshaven (dpa) - In der Corona-Krise helfen Marinesoldaten am größten deutschen Militärstandort in Wilhelmshaven älteren Menschen beim Einkauf. Zwölf Soldaten stehen dafür im Schichtdienst bereit, wie ein Marinesprecher am Dienstag auf Anfrage sagte. Die Soldaten kaufen auf Anforderung in Supermärkten ein und bringen die Lebensmittel dann in sechs Autos zu Menschen, die sich nicht selbst versorgen könnten.

Das Hilfsangebot sei von der Einsatzflottille 2 der Marine gekommen, sagte eine Stadtsprecherin. Oberbürgermeister Carsten Feist (parteilos) sagte, er freue sich, mit der Marine diesen Service anbieten zu können für Menschen, die nicht mehr mobil sind. „Die Soldatinnen und Soldaten genießen in unserer Bevölkerung am größten deutschen Bundeswehrstandort hohes Vertrauen und Ansehen“, sagte er.

Wer Bedarf hat, kann sich seit Montag an eine Hotline der Stadt wenden. Bisher seien drei ältere Menschen versorgt worden, sagte der Marinesprecher. Am Dienstag habe es zunächst keine neuen Anfragen gegeben. Zumindest in Niedersachsen gibt es den Angaben zufolge keine vergleichbaren Aktionen mit Beteiligung der Bundeswehr.

Der Marinestützpunkt Wilhelmshaven zählt etwa 4500 Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilangestellte. Alle Infrastruktureinrichtungen eingerechnet, beschäftigt die Bundeswehr 9500 Menschen in der Stadt am Jadebusen und ist größter Arbeitgeber.

Wilhelmshaven (76 000 Einwohner) hat auch als eine der ersten Kommunen in Niedersachsen ein Verbot von Hamsterkäufen erlassen. Das sei nicht geschehen, weil mehr gehamstert worden wäre, betont Stadtsprecherin Julia Muth. „Die Lage war in Wilhelmshaven nicht anders als in anderen Städten“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.

Die Verfügung sei am vergangenen Freitag ergangen zusammen mit den anderen Öffnungs- und Abstandsregeln für Lebensmittelläden. Waren dürften nur noch in „haushaltsüblichen Mengen“ abgegeben werden. „Diese unsinnigen Panik-Käufe waren ein echtes Ärgernis“, sagte OB Feist. „Es besteht überhaupt kein Grund, Lebensmittel wie Nudeln oder Mehl sowie Konserven und Toilettenpapier in rauen Mengen zu horten.“ Auch andere Städte wie etwa Hanau in Hessen hätten Hamsterverkäufe untersagt, sagte Muth.

In der Praxis habe sich das Einkaufsverhalten wieder normalisiert, sagte der Chef eines großen Supermarkts in Wilhelmshaven der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb habe man noch nicht auf die Verfügung der Stadt verweisen müssen. „Ich glaube, die Leute sind langsam zur Vernunft gekommen.“

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