Wiesbaden:Hessen: Betriebe in der Corona-Krise vor dem Aus bewahren

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Thomas Schäfer (CDU), Finanzminister des Landes Hessen. (Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild)

Die schwarz-grüne Koalition rechnet mit einem riesigen Ansturm auf die finanziellen Hilfsprogramme für die Wirtschaft in der Corona-Krise. Der Großteil der...

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Die schwarz-grüne Koalition rechnet mit einem riesigen Ansturm auf die finanziellen Hilfsprogramme für die Wirtschaft in der Corona-Krise. Der Großteil der Unternehmer im Land sei von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen, erklärten Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) und Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) am Mittwoch in Wiesbaden. Bei vielen Betroffenen gehe es nicht nur um leere Auftragsbücher oder geschrumpfte Einnahmen, sondern um die Existenz.

Er rechnet mit weit über 200 000 Betrieben in Hessen, die wegen der Corona-Krise die Hilfsprogramme von Bund und Land beantragen werden, sagte der Finanzminister in einer Videokonferenz in Wiesbaden. Die Zahl der potenziellen Antragsteller liege insgesamt bei rund 250 000 Firmen in Hessen.

Die staatlichen Gelder seien nicht zweckgebunden, müssten aber natürlich mit der Corona-Krise zu tun haben und zum Vermeiden einer finanziellen Schieflage verwendet werden, erklärte Al-Wazir. Die Finanzhilfen seien Zuschüsse und kein Kredit. Spätestens am Montag werde es möglich sein, die Anträge dafür zu stellen. Sie können beim Regierungspräsidium Kassel und ausschließlich online gestellt werden.

Beide Minister betonten, dass nur ein Antrag für die Finanzhilfen von Bund und Land nötig sein wird. Das Geld soll so schnell wie möglich fließen, versicherte der Wirtschaftsminister. Es werde eine Frage von Tagen sein. Letztendlich werde es daran liegen, wie viele Anträge eingehen werden.

Konkret soll mit der Corona-Soforthilfe ein einmaliger nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt werden. Sie beträgt nach Angaben der Minister inklusive der Bundesförderung bei bis zu fünf Beschäftigten 10 000 Euro für drei Monate. Bei bis zu zehn Beschäftigten können 20 000 Euro für drei Monate und bei zu 50 Beschäftigten 30 000 Euro für drei Monate fließen. Teilzeitbeschäftigte seien dabei in Vollzeitäquivalente umzurechnen.

Neben der Soforthilfe stehen Unternehmern auch erweiterte Angebote der Bürgschaftsbank zur Verfügung, sagten die Minister. Im Rahmen der sogenannten Expressbürgschaften könne so gerade kleineren Betrieben bei der Kreditbeschaffung geholfen werden. Die bestehenden Angebote der Bürgschaftsbank seien ausgeweitet und die Übernahme von Bürgschaften von 1,25 Millionen auf 2,5 Millionen Euro sowie die Verbürgungsquote für Betriebsmittel von 60 Prozent auf 80 Prozent erhöht worden. Expressbürgschaften mit einer Entscheidung innerhalb von rund drei Tagen wurden von 180 000 auf 250 000 Euro erhöht.

Kleine und mittlere Unternehmen können zudem bei der WI-Bank über die Hausbank ein so genanntes Nachrangdarlehen in Höhe von mindestens 5000 Euro bis maximal 200 000 Euro beantragen, erklärten die Minister. Die Hausbank stelle dabei als notwendige Kofinanzierung zusätzliche eigene Darlehensmittel in Höhe von weiteren 20 Prozent der Summe bereit. Die Darlehenslaufzeit betrage zwei Jahre mit endfälliger Tilgung oder alternativ fünf Jahre mit zwei tilgungsfreien Jahren.

Die Hessen Agentur hat derweil für die Betriebe im Land die wichtigsten Hilfsangebote in der Corona-Krise auf einer Internetseite gebündelt. Die Seite soll ständig aktualisiert und mit weiterführenden Links versehen werden, erklärte Geschäftsführer Rainer Waldschmidt. Neben den Möglichkeiten für eine finanzielle Förderung bietet die Seite auch Beschaffungsplattformen, Hinweise auf Aktionen, Kampagnen und Bündnisse aus der Wirtschaft sowie allgemeine Informationen zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus.

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