Gesundheit - Vallendar:Restaurantbesuch nur mit Auflagen: Museen als Vorreiter

Corona
Blick in den Plenarsaal des Landtags von Rheinland-Pfalz. Foto: Andreas Arnold/dpa (Foto: dpa)

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Mainz (dpa/lrs) - Jetzt beginnt die Detailarbeit: Wenn Museen und Restaurants in der kommenden Woche wieder öffnen, müssen viele Regeln eingehalten werden. Unterdessen klagen Ärzte über "Corona-Angst" bei ausbleibenden Patienten. Hebammen hingegen verzeichnen ein gestiegenes Interesse. Der Tag in Rheinland-Pfalz im Überblick:

GASTRONOMIE - Gaststätten in Rheinland-Pfalz dürfen ab kommenden Mittwoch (13. Mai) unter Auflagen öffnen - betriebswirtschaftlich lohnt sich das aber längst nicht für alle. "Es profitieren alle, die die Abstands- und Schutzmaßnahmen einhalten können", sagte der Präsident des Dehoga-Landesverbandes, Gereon Haumann, nach einem Gespräch mit der Landesregierung der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. "Jeder Unternehmer muss für sich entscheiden, ob unter diesen Bedingungen sein Geschäft betriebswirtschaftlich sinnvoll ist." Vorgesehen seien Öffnungszeiten von 6.00 bis 22.00 Uhr, Speisen und Getränke müssten am Tisch verzehrt werden.

ARZTBESUCH - Weil viele Menschen in der Corona-Krise den Weg in Praxen scheuen, leiden niedergelassene Ärzte in Rheinland-Pfalz unter Umsatzrückgängen. Branchenvertreter fordern Unterstützung von Politik und Krankenkassen. Der Präsident der Landesärztekammer, Günther Matheis, spricht von weniger Patienten sowohl in klassischen Hausarzt- als auch in Facharztpraxen. Genaue Zahlen zur Erlösentwicklung lägen noch nicht vor. Die Initiative der Fachärzte in Rheinland-Pfalz sprach von "Corona-Angst" bei Patienten. Dies führe bei vielen ambulant tätigen Fachärzten, die mittelfristig ihren Praxisbetrieb nicht wie notwendig aufrechterhalten könnten, zu Mindereinnahmen.

HEBAMMEN - Der Hebammen-Landesverband Rheinland-Pfalz verzeichnet wegen der Corona-Krise eine verstärkte Nachfrage nach Hausgeburten. "Die Zahl der Anfragen hat im März und im April deutlich zugenommen, wir erklären uns das mit der allgemeinen Verunsicherung wegen der Pandemie", sagte Vizevorsitzende Christiane Rübenach. Kurzfristig sei eine Hausgeburt aber nicht zu leisten. "Viele haben die Vorstellung, dass eine Hebamme jederzeit außerklinisch Geburten machen kann und darf. Doch ohne Ausstattung und Versicherung ist das nicht erlaubt."

WEIN - Not macht erfinderisch. Das zeigt sich in der Corona-Krise auch in der Weinbranche. Neben originellen Wein-Namen ploppen Neuerungen auf wie Drive-In Weinverkauf, Weintaxis und Online-Weinproben mit Lesung oder Barbecue. Besonders die junge Winzergeneration zeige sich kreativ - gerade bei der Vermarktung über neue Medien, sagt der Sprecher des Deutschen Weininstituts, Ernst Büscher, in Bodenheim bei Mainz. Er ist sicher: Einige neue Konzepte werden auch nach der Krise erfolgreich bleiben.

FALLZAHLEN - Die Gesundheitsämter in Rheinland-Pfalz haben innerhalb eines Tages 20 neue Corona-Infektionen gemeldet. Die Gesamtzahl stieg bis Donnerstag (Stand 10.00 Uhr) um 0,3 Prozent auf 6223, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Ende März waren die täglichen Zuwachsraten noch zweistellig gewesen. Bislang kamen 192 infizierte Menschen ums Leben, drei mehr als am Mittwoch. Unter den Todesfällen waren jeweils 20 im Westerwaldkreis und in der Stadt Mainz sowie jeweils 18 im Kreis Mainz-Bingen und in der Stadt Koblenz.

AUSSTELLUNGEN - Museen, Ausstellungen, Galerien, Gedenkstätten sowie Bau- und Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz dürfen von Montag an wieder öffnen - unter Einhaltung der Abstands-, Schutz- und Hygieneregeln. "Besonders Museen und Galerien können Vorreiter bei der Wiederaufnahme des kulturellen Lebens sein. Sie besitzen oftmals die räumlichen Möglichkeiten, um anspruchsvolle Schutz- und Sicherheitskonzepte umzusetzen", sagte Kulturminister Konrad Wolf (SPD) am Donnerstag in Mainz.

HYGIENE - Die Gewerkschaft GEW zeigt sich besorgt, dass die weitere Öffnung der Schulen unter strengen Hygiene-Vorkehrungen zu einer Überlastung von Lehrkräften führen könnte. Die Entscheidung des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums sei zwar nachvollziehbar, aber "sehr ambitioniert", erklärte die Gewerkschaft am Donnerstag.

NACHFRAGE - Die Nachfrage nach heimischen Weinen ist in den vergangenen Wochen spürbar gestiegen. Nach Beginn der Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie nahmen Einkaufsmenge und Umsatz im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um jeweils rund 9,5 Prozent zu, wie das Deutsche Weininstitut am Donnerstag in Bodenheim mitteilte.

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