Schwerin:Zwei Männer sterben an Covid-19: Mehr Kontrollen über Ostern

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Lorenz Caffier (CDU), der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern. (Foto: Jens Büttner/dpa/Archivbild)

In Mecklenburg-Vorpommern sind zwei weitere Menschen im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion gestorben. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales...

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Rostock (dpa/mv) - In Mecklenburg-Vorpommern sind zwei weitere Menschen im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion gestorben. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) am Dienstag berichtete, starb in Nordwestmecklenburg ein 60-jähriger Mann mit verschiedenen schweren Vorerkrankungen. In der Mecklenburgischen Seenplatte starb ein 77-Jähriger in Zusammenhang mit Covid-19. Er litt den Angaben zufolge unter schwersten Vorerkrankungen und war in palliativer Betreuung. Damit gibt es nach Amtsangaben im Land drei Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion mit dem Sars-CoV-2-Virus.

Innenminister Lorenz Caffier (CDU) kündigte zur Einhaltung der Corona-Kontaktverbote über Ostern verstärkte Kontrollen an. Kontrollen könne es an den Zufahrtsstraßen geben. Gegebenenfalls würden auch Nebenwohnungen kontrolliert, sagte er in einem Leserforum der „Ostsee-Zeitung“, das bei Facebook live übertragen wurde. Hintergrund sind Befürchtungen, dass es zu vielen Verwandtenbesuchen kommt und damit das Coronavirus weiter verbreitet werden könnte. „Verschiebt Eure Besuche auf nach Corona“, appellierte Caffier.

Bisher wurden laut Innenministerium rund 110 Strafanzeigen wegen Verstößen gegen die Kontaktverbote aufgenommen (18. bis 30. März). Nach Medienberichten löste die Polizei zum Beispiel in Penkun (Vorpommern-Greifswald) eine Lagerfeuerparty auf, in Kuchelmiß (Landkreis Rostock) eine Gartenparty. Die beiden Polizeipräsidien im Land ermitteln in mehr als 70 Fällen wegen angeblich vermieteter Ferienwohnungen.

Hiddensees Bürgermeister Thomas Gens will wegen des neuartigen Coronavirus die Insel für Besucher weitgehend sperren. „Wir wollen eine Nutzungseinschränkung für die Häfen“, sagte er. In einem ersten Anlauf war er mit einer selbst erlassenen Anordnung gescheitert. Seine Anordnung vom 21. März hob der Landkreis Vorpommern-Rügen nach zwei Tagen auf. Das Verwaltungsgericht Greifswald gab dem Kreis Recht. Am Dienstag bat er die Vorsteherin des Amtes West-Rügen, Sibylle Görs, um den Erlass einer entsprechenden Anordnung. Sie könne die notwendigen Schutzmaßnahmen treffen, soweit es zur Verhinderung der Verbreitung übertragbarer Krankheiten erforderlich ist. „Wir wollen uns keine Infektionsbrücken organisieren“, sagte Gens. Auf der Insel lebten viele ältere Menschen, aber es gebe nur einen Notarzt. Müsse er einen Kranken an Land begleiten, sei er drei Stunden weg.

Zur Kompensation Corona-bedingter Einnahmeausfälle hat die Landesregierung bislang rund 10,5 Millionen Euro an Antragssteller ausgezahlt. 1015 Anträge seien vom Landesförderinstitut bewilligt worden, teilte das Wirtschaftsministerium auf Anfrage mit. Rund 20 000 Anträge seien bislang eingegangen. Der Antrag für das Hilfsprogramm sei landesweit etwa 128 000 Mal heruntergeladen worden.

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