Gesundheit:AOK: Pandemie hat Sprachtherapie-Bedarf wenig beeinflusst

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Schwerin (dpa/mv) - Der Krankenkasse AOK zufolge hat die Corona-Pandemie den Bedarf von Sprachtherapie bei Kindern nur verschoben. „Obwohl Familien während der Corona-Pandemie mit vielen Einschränkungen konfrontiert waren, hat sich dies nicht gravierend auf die sprachliche Entwicklung bei den fünf- bis siebenjährigen Kindern ausgewirkt“, sagte Michael Hewelt, zuständig für den Bereich Heilmittel bei der AOK Nordost, am Donnerstag in Schwerin.

Der Statistik zufolge hat sich der Anteil der fünf- bis siebenjährigen AOK-Versicherten, denen eine Sprachtherapie verordnet wurde, zu Beginn der Pandemie zunächst von 5,2 auf 4,5 Prozent verringert, um dann sukzessive auf aktuell 5,9 Prozent anzusteigen. Die Krankenkasse vermutet eine Verschiebung von Arztterminen aufgrund von Lockdowns. Laut AOK sind im Nordosten rund 10.000 Kinder in dieser Altersgruppe bei der Krankenkasse versichert.

Auch die Dauer der von Ärztinnen und Ärzten verordneten logopädischen Behandlung habe sich nicht verändert, im Durchschnitt seien dies zehn Termine. Eine höhere Intensität gab es mit durchschnittlich elf Behandlungen lediglich im ersten Quartal 2021, auch hier sieht die Kasse einen Nachholeffekt.

Trotz des geringen Pandemie-Einflusses sieht Hewelt einen weiterhin hohen Bedarf an Sprachtherapien in Mecklenburg-Vorpommern, im Jahr 2021 seien rund 40 Prozent aller Heilmittelverordnungen für Kinder auf Sprachtherapien entfallen: „Daher ist es wichtig, dass Kinder dort mit Angeboten zur Sprachentwicklung versorgt werden, wo sie viel Zeit verbringen - in den Kitas“. Er sprach sich damit für den Erhalt der sogenannten Sprachkitas im Nordosten aus.

© dpa-infocom, dpa:230126-99-364061/2

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