Rostock:Jugendherbergen in MV: Sorgenvoller Blick auf 2021

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Ein Schild weist auf eine Jugendherberge hin. (Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)

Die Jugendherbergen in Mecklenburg-Vorpommern blicken sorgenvoll auf das Jahr 2021. "Der DJH-Landesverband steht erneut vor einer Stornierungswelle von bereits...

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Rostock (dpa/mv) - Die Jugendherbergen in Mecklenburg-Vorpommern blicken sorgenvoll auf das Jahr 2021. „Der DJH-Landesverband steht erneut vor einer Stornierungswelle von bereits fest gebuchten oder aus dem Vorjahr umgebuchten Reisen vor allem aus dem Schul- und Jugendgruppensegment“, sagte Verbandssprecherin Miriam Gedrose am Donnerstag. Hinzu komme die zu erwartende geringere Zahl an Neubuchungen. Wegen der Langfristigkeit, mit der Schulen und Jugendgruppen buchen, sei kaum zu erwarten, dass im Jahresverlauf Neubuchungen dazukommen.

Die Lage sei bedrohlich, betonte Gedrose. Es sei schon erfreulich, dass der Landesverband des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) überhaupt durch das Jahr 2020 gekommen ist. „Im Unterschied zu 2020 beginnen wir nun mit einem hohen Defizit.“ Maßgeblich für die Existenzprobleme seien die Reiseverbote für Schulklassen und Jugendgruppen. Diese Klientel mache in „gewöhnlichen Jahren“ rund 60 Prozent der Gäste aus.

Aktuell gibt es im DJH-Landesverband 14 Herbergen, von denen im vergangenen Jahr sieben während der Hochsaison geöffnet waren. Die Buchungen der anderen Häuser seien auf die offenen Einrichtungen umgeleitet worden. Von Juli bis Oktober hätten diese deshalb eine 55-prozentige Auslastung erreicht. Insgesamt musste der Verband im Nordosten aber mit rund 125 000 Übernachtungen einen Rückgang um etwa zwei Drittel hinnehmen.

Der Verlust habe sich auch nicht durch Familien und Individualgäste kompensieren lassen. „Schulen reisen außerhalb der Ferienzeiten und unter der Woche von April bis Juni und ab September“, sagte Gedrose. Der Zuspruch im sogenannten Individualsegment spreche dafür, dass sich die Herbergen insbesondere für Familien als adäquate Unterkünfte erweisen. „Ein Überleben des Betriebs können diese Zielgruppen aber allein nicht sichern“, sagte die Sprecherin.

© dpa-infocom, dpa:210225-99-588380/2

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