München:CSU-Ministerin Huml warnt vor Bürgerversicherung

München (dpa/lby) - Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) lehnt Überlegungen der Bundes-SPD für eine sogenannte Bürgerversicherung strikt ab. "Ich warne davor, unser gut funktionierendes System mit hervorragender medizinischer Versorgung infrage zu stellen", sagte Huml der Deutschen Presse-Agentur in München. Mit der von SPD, Grünen und Linken geforderten Einheitsversicherung drohten längere Wartezeiten und eine schlechtere medizinische Versorgung für alle. "Vieles würde teurer, aber nichts besser." Es sei eine Illusion zu glauben, dass eine Bürgerversicherung alle Finanzprobleme der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) lösen könne.

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München (dpa/lby) - Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) lehnt Überlegungen der Bundes-SPD für eine sogenannte Bürgerversicherung strikt ab. „Ich warne davor, unser gut funktionierendes System mit hervorragender medizinischer Versorgung infrage zu stellen“, sagte Huml der Deutschen Presse-Agentur in München. Mit der von SPD, Grünen und Linken geforderten Einheitsversicherung drohten längere Wartezeiten und eine schlechtere medizinische Versorgung für alle. „Vieles würde teurer, aber nichts besser.“ Es sei eine Illusion zu glauben, dass eine Bürgerversicherung alle Finanzprobleme der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) lösen könne.

Ungeachtet dessen muss nach Ansicht von Huml aber die Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen reformiert werden: „Wir brauchen effiziente Strukturen, bürgernahe Versorgung sowie eine gerechte und nachhaltige GKV-Finanzierung mit einem Regionalfaktor.“ Damit sollen die unterschiedlichen Kosten zwischen Ballungsräumen und ländlichen Regionen ausgeglichen werden. Manche regional tätige Krankenkassen bekommt in Hochpreisregionen wie München oder Hamburg nicht das Geld aus dem Gesundheitsfonds zugewiesen, das sie für die Versorgung ihrer Patienten vor Ort eigentlich bräuchte.

Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Mikrodaten-Analyse (Kiel) könnte die Einführung einer Bürgerversicherung eine Beitragserhöhung für gesetzlich Versicherte von 1,5 Prozentpunkten zur Folge haben. SPD, Grüne und Linke setzen auf eine gesetzliche Bürgerversicherung für alle, eine Vereinigung der privaten mit der gesetzlichen Krankenversicherung.

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