Mainz:Impfbereitschaft steigt: Jeder Zehnte hat weniger Einkommen

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Der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD) spricht. (Foto: Thomas Frey/dpa/Archivbild)

Eine steigende Impfbereitschaft gegen das Coronavirus und Nachholbedarf bei der Einhaltung der eigentlich akzeptierten Abstands- und Hygiene-Regeln: Das sind...

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Mainz (dpa/lrs) - Eine steigende Impfbereitschaft gegen das Coronavirus und Nachholbedarf bei der Einhaltung der eigentlich akzeptierten Abstands- und Hygiene-Regeln: Das sind zwei Zwischenergebnisse aus einer großangelegten Pandemie-Studie der Mainzer Universität, die deren Leiter Professor Philipp Wild am Freitag in Mainz vorgestellt hat. Die Impfbereitschaft hat danach in den vergangenen vier Monaten deutlich zugenommen - auf etwa 85 Prozent. Beim Abstand gaben 47,5 Prozent an, diesen fast immer einzuhalten - beim Tragen des Mund-Nasen-Schutzes 90,7 Prozent.

Die Ergebnisse basieren auf Antworten und Daten von bis zu 5466 Menschen im Alter von 44 bis 84 Jahren. Seit Oktober 2020 untersuchen Forscherteams der Uni-Medizin in einer der größten Bevölkerungsstudien in Deutschland, wie sich die Corona-Pandemie und die ergriffenen Maßnahmen auf die Gesundheit von rund 10 000 Menschen in Rheinhessen auswirken.

Etwas über die Hälfte der Befragten war im Homeoffice, aber nur 16 Prozent ausschließlich. Das Netto-Einkommen sei im Durchschnitt trotz der Wirtschaftshilfen bei etwa jedem Zehnten gesunken. „Das kann im Einzelfall dramatisch sein“, sagte Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD). „Diese zehn Prozent müssen wir in den Fokus nehmen.“ Zugleich stieg bei 14 Prozent das Nettoeinkommen.

In der Selbsteinschätzung zeige sich eine körperliche und seelische Belastung der Bevölkerung, stellt die Studie fest. „Der Lockdown scheint bisher aber keinen starken Effekt auf Ängste und Traurigkeit zu haben.“

Die Pandemie hat den Zwischenergebnissen zufolge auch einen Einfluss auf die Gesundheitsversorgung mit möglicherweise negativen Spätfolgen: Bei jedem vierten sei mindestens ein Arzttermin verschoben worden, etwa gleich oft auf Initiative des Patienten und des Behandlers.

Bei einer Minderheit der Befragten von gut vier Prozent findet sich der Studie zufolge eine starke Zuneigung zu Verschwörungsgedanken in der Pandemie.

© dpa-infocom, dpa:210129-99-226943/2

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