Kiel:Zum Start viele Anmeldungen für Corona-Schutzimpfungen

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Ein Mitarbeiter vom Impfzentrum hält eine Spritze. (Foto: Sina Schuldt/dpa)

Die Terminvergabe für Schutzimpfungen gegen das Coronavirus ist in Schleswig-Holstein am Dienstag mit sehr hoher Beteiligung gestartet. Bereits nach drei...

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Kiel (dpa/lno) - Die Terminvergabe für Schutzimpfungen gegen das Coronavirus ist in Schleswig-Holstein am Dienstag mit sehr hoher Beteiligung gestartet. Bereits nach drei Stunden gingen dem Gesundheitsministerium zufolge 13 084 Anmeldungen für 15 120 verfügbare Einzeltermine in der ersten buchbaren Woche ab 4. Januar ein. „Die große Resonanz zeigt die hohe Impfbereitschaft“, sagte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP). „Das ist ein gutes Signal und unterstreicht das Verantwortungsbewusstsein der Menschen in Schleswig-Holstein.“ Termine für ausgebuchte Impfzentren sind nunmehr erst wieder ab kommendem Dienstag zu bekommen.

Die Anmeldefunktion unter www.impfen-sh.de für die Terminbuchung zur Coronaschutzimpfung für Personen der Gruppe mit der höchsten Priorität war um 8.00 Uhr freigeschaltet worden. Zur Gruppe mit der höchsten Priorität gehören Menschen über 80 Jahren und besonders exponiertes medizinisches Personal. Von 9.00 Uhr an waren telefonische Anmeldungen unter der Nummer 116 117 möglich. Dem Ministerium zufolge war Schleswig-Holstein damit eines der ersten Bundesländer, in dem eine Terminvereinbarung für eine Impfung möglich war. Internet-Nutzer berichteten, sie hätten am Vormittag mehrere Anläufe benötigt, um die erforderlichen zwei Termine wie gewünscht zu bekommen. Andere scheiterten bei dem Versuch, die Termine im bevorzugten Impfzentrum zu buchen.

Das Ministerium verwies auf die begrenzte Verfügbarkeit des Impfstoffs. Deshalb könnten zu Beginn viele Menschen, obwohl sie berechtigt seien, noch keinen Termin erhalten. Zunächst würden auch nur wochenweise Termine vergeben. Wer also in der jeweils laufenden Woche anfragt, könne in der Regel für die folgende Woche Termine bekommen. Damit solle sichergestellt werden, dass die Angemeldeten ihre Termine auch wahrnehmen und dass der nötige Impfstoff zur Verfügung steht. Am Mittwoch werden 24 000 weitere Dosen im Norden erwartet.

Voraussichtlich ab dem 4. Januar sollen die ersten 15 Impfzentren in Schleswig-Holstein mit dem Impfen beginnen. An der Reihe sind zunächst Pflege- und Rettungskräfte sowie Menschen ab 80 Jahren.

Im Süden des Kreises Stormarn gab es dem Ministerium zufolge am Dienstag einige Bereiche, in denen die Anmeldung mit der Postleitzahl-Eingabe zu Beginn nicht funktionierte. Die Korrektur sei eingeleitet. Einige Personen hätten zudem berichtet, dass sie telefonisch nicht gleich die gewünschten Informationen erhielten. Dem werde nachgegangen.

In Hamburg können Bürger noch keine Impftermine vereinbaren. Derzeit würden nur Bewohner und Personal von Pflegeeinrichtungen geimpft, teilte die Gesundheitsbehörde am Dienstag mit. Danach folgten weitere Einrichtungen, Tätigkeitsbereiche und Berufsgruppen. Eigene Terminvereinbarungen seien deshalb noch nicht möglich. In Mecklenburg-Vorpommern sollen mit zunehmender Anlieferung des Impfstoffs zum Jahresbeginn die stationären Impfzentren ihre Arbeit aufnehmen. Dort werden zunächst die zu Hause lebenden Senioren geimpft. Hier werden die Termine nach dem Jahreswechsel vergeben.

Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Garg sprach sich gegen Sonderrechte für Menschen aus, die gegen das Virus geimpft sind. Auf NDR Info sagte der FDP-Politiker am Dienstag, schon wegen der bisher knappen Menge an Impfstoff seien Vorrechte für die wenigen Geimpften nicht vorstellbar.

„Wir sind gemeinsam als Gesellschaft solidarisch durch die Pandemie gekommen“, sagte Garg. Jetzt ließen viele Menschen bei den Impfungen denen den Vortritt, die besonders gefährdet sind. Da seien Privilegien für Geimpfte kaum vorstellbar. Eine Pflicht, sich impfen zu lassen, falls die angestrebte sogenannte Herdenimmunität nicht erreicht wird, hält der FDP-Politiker für problematisch. Die Impfbereitschaft werde sich weiter erhöhen, sagte Garg. „Das Problem in den nächsten Wochen wird eher sein, dass wir nicht so viel Impfstoff geliefert bekommen, wie es Impfwillige gibt.“

In Schleswig-Holstein wurden bis Montagabend 260 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Die Zahl pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche sank minimal auf 85,2. Das ist der niedrigste Wert nach Mecklenburg-Vorpommern (77,2). Der Bundesschnitt liegt bei 149,2.

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