Jena:Ausgangsbeschränkung in Jena: Kritik an Landesregierung

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Nach einem deutlichen Anstieg der Corona-Infektionen hat Jena seinen Maßnahmenkatalog zur Eindämmung der Pandemie deutlich verschärft. Straßen, Parks und andere...

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Jena (dpa/th) - Nach einem deutlichen Anstieg der Corona-Infektionen hat Jena seinen Maßnahmenkatalog zur Eindämmung der Pandemie deutlich verschärft. Straßen, Parks und andere öffentliche Orte dürfen nur noch mit triftigen Grund betreten werden. Zu den Ausnahmen zählen unter anderem der Weg von und zu der Arbeit, Einkaufen, Krankenbesuche und Bewegung an der frischen Luft. Das geht aus einer Allgemeinverfügung von Thüringens zweitgrößter Stadt hervor, die am Montag in Kraft tritt und vorerst bis zum 11. Januar gelten soll.

Die neuen Regeln weiten auch die Pflicht zum Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen sowie die Kontaktbeschränkungen aus. Sie sehen ein Verkaufsverbot für Alkohol zwischen 23.00 und 5.00 Uhr vor. Wer Patienten in Pflege- und Bewohner von Altenheimen besuchen möchte, muss unter anderem über ein aktuelles negatives Corona-Testergebnis verfügen. Mit wenigen Ausnahmen sind Präsenzveranstaltungen an Hochschulen verboten. In Jena befindet sich mit der Friedrich-Schiller-Universität die größte Hochschule Thüringens.

Zudem findet ab Montag einer weiteren Verfügung zufolge an den Schulen vorerst kein Unterricht vor Ort mehr statt. Der Montag könne noch für die Vorbereitung und Organisation des Distanzunterrichts genutzt werden, teilte die Stadt mit. Für Schüler der Klassenstufen Eins bis Sechs solle es eine Notbetreuung geben.

Am Samstag hatte in Jena die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage je 100 000 Einwohner die 200-Marke überschritten und war laut Stadt auf 232 gestiegen.

„Der rasante Anstieg der Neuinfektionen in Jena lässt keinen zeitlichen Spielraum zu“, sagte Benjamin Koppe, Leiter des Jenaer Krisenstabes. Die medizinische Versorgungsstruktur müsse handlungsfähige bleiben. „Indes ist der Sonderweg Thüringens bei der Bewältigung der Pandemie gescheitert“, kritisierte Koppe. Mögliche Gegenmaßnahmen würden entgegen allen Warnungen, wenn überhaupt, wohl erst zu spät ergriffen.

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