Gesundheit - Hannover:Weniger Menschen in Niedersachsen spenden Organe

Hannover (dpa/lni) - Die Zahl der Menschen, denen nach ihrem Tod Spenderorgane entnommen wurden, ist in Niedersachsen erneut gesunken. Im Jahr 2017 registrierte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) mit 58 Organspendern 12 weniger als im Vorjahr. Damit folgt Niedersachsen dem Bundestrend. "Die Organspende entwickelt sich bundesweit noch immer rückläufig", sagte ein DSO-Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Deutschlandweit sank die Zahl der Spender nach Angaben der Stiftung mit Sitz in Frankfurt von 786 im Jahr 2016 auf 731. In Bremen stieg die Zahl im selben Zeitraum leicht von fünf auf sieben.

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Hannover (dpa/lni) - Die Zahl der Menschen, denen nach ihrem Tod Spenderorgane entnommen wurden, ist in Niedersachsen erneut gesunken. Im Jahr 2017 registrierte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) mit 58 Organspendern 12 weniger als im Vorjahr. Damit folgt Niedersachsen dem Bundestrend. "Die Organspende entwickelt sich bundesweit noch immer rückläufig", sagte ein DSO-Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Deutschlandweit sank die Zahl der Spender nach Angaben der Stiftung mit Sitz in Frankfurt von 786 im Jahr 2016 auf 731. In Bremen stieg die Zahl im selben Zeitraum leicht von fünf auf sieben.

Ein Ansatz zur Verbesserung der Situation liegt für die DSO vor allem in Krankenhäusern. Auf den Intensivstationen müssten mögliche Spenden erkannt werden und der DSO als Koordinierungsstelle gemeldet werden. Erst dann könnten Koordinatoren aktiv werden und die Mitarbeiter vor Ort unterstützen. Gemeinsame Analysen mit Klinken hätten ergeben, dass bei Therapieentscheidungen am Lebensende häufig die Möglichkeit einer Organspende nicht berücksichtigt werde.

Etwa 10 000 Patienten in Deutschland warten nach Angaben des niedersächsischen Gesundheitsministeriums derzeit auf ein Spenderorgan. "Rund 1 000 von ihnen sterben jedes Jahr, ohne dass sie ein Spenderorgan erhalten", sagte ein Ministeriumssprecher. Die meisten Patienten auf der Warteliste benötigen laut DSO eine neue Niere. Über die Dialyse könne die Wartezeit auf eine Spenderniere zwar etwas überbrückt werden. Für andere Organe fehle diese Möglichkeit aber. "Statistisch gesehen sterben etwa drei Patienten täglich auf der Warteliste, denen mit einer Organspende hätte geholfen werden können", sagte Matthias Kaufmann, Geschäftsführender Arzt der DSO-Region Nord.

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