Hannover:Ministerin Reimann: Gegen Widerspruchslösung bei Organspende

Hannover/Berlin (dpa/lni) - Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) lehnt den Gesetzentwurf für eine Neuregelung der Organspenden ab. "Hier soll aus einer freiwilligen Spende eine Pflicht zur Organabgabe gemacht werden. Das wäre ein starker Eingriff in die Grundrechte einer Person", sagte sie am Montag. "Über den eigenen Körper selbst bestimmen zu können, ist unser höchstes Gut. Deshalb werbe ich für eine echte eigene Entscheidung für die Organspende."

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Hannover/Berlin (dpa/lni) - Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) lehnt den Gesetzentwurf für eine Neuregelung der Organspenden ab. „Hier soll aus einer freiwilligen Spende eine Pflicht zur Organabgabe gemacht werden. Das wäre ein starker Eingriff in die Grundrechte einer Person“, sagte sie am Montag. „Über den eigenen Körper selbst bestimmen zu können, ist unser höchstes Gut. Deshalb werbe ich für eine echte eigene Entscheidung für die Organspende.“

Nach dem Vorstoß einer Gruppe von Parlamentariern um Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sollen alle Erwachsenen in Deutschland grundsätzlich als Organspender gelten - bis auf Widerruf. Wer keine Organe spenden will, müsste demnach ausdrücklich seinen Widerspruch erklären und dies in einem neuen zentralen Register speichern. Bei einer möglichen Transplantation würde ein Arzt dort abfragen, ob es eine Erklärung gibt. Ist das nicht der Fall und liegt sonst kein schriftliches Nein vor, soll der nächste Angehörige gefragt werden, ob er einen schriftlichen Widerspruch oder einen Willen des Verstorbenen kennt. Bislang sind Organ-Entnahmen nur zulässig, wenn die betroffene Person ausdrücklich erklärt hat, spenden zu wollen.

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