Hannover:Ethikrat-Initiative für Besuchsmöglichkeiten im Krankenhaus

Besuche im Krankenhaus müssen aus Sicht der Initiative Niedersächsischer Ethikrat während der Corona-Pandemie möglich sein. Die aktuellen Besuchsbeschränkungen...

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Hannover (dpa/lni) - Besuche im Krankenhaus müssen aus Sicht der Initiative Niedersächsischer Ethikrat während der Corona-Pandemie möglich sein. Die aktuellen Besuchsbeschränkungen führten zur Isolation der Betroffenen, sagte die Palliativmedizinerin Thela Wernstedt, die für die SPD im Landtag sitzt. Leidtragende sind demnach insbesondere Schwerkranke, sterbende Menschen und ihre Angehörigen. Die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Martina Wenker, forderte, Sterbebegleitung durch nahe Angehörige müsse überall ermöglicht werden.

Aus Sicht der Initiative darf es in Krankenhäusern kein pauschales Besuchsverbot geben. Es brauche Regeln, die dem Grundrecht auf Begleitung durch nahe stehende Menschen gerecht werden und zugleich die Corona-Lage und die Belastung des Personals angemessen berücksichtigen. Sterbende haben demnach ein Anrecht auf einen Abschied in Würde. Auch bei einer Geburt habe der Partner oder die Partnerin ein Recht auf Begleitung. Auch Besuche für erkrankte Kinder und Jugendliche müssten möglich sein - unter nötigen Hygieneregeln.

Die Ethikrat-Initiative wurde von den Ärztinnen Wenker und Wernstedt sowie Bischof Franz-Josef Bode und Landesbischof Ralf Meister gegründet. Das Gremium will Probleme aufzeigen, die sich aus den Folgen der Corona-Krise für Menschen in Niedersachsen ergeben und Lösungsvorschläge erarbeiten. Geschäftsführende Organisationen sind die Ärztekammer Niedersachsen, die Evangelische Akademie Loccum und das Forschungsinstitut für Philosophie Hannover.

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