Gesundheit - Hannover:Corona-Disziplin trotz Frühlingswetter: Mehr Kontrollen

Braunschweig
In Westen gekleidete Polizisten stehen in der Stadt. Foto: Silas Stein/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Hannover/Braunschweig (dpa/lni) - Trotz der frühlingshaften Temperaturen halten sich die meisten Menschen in Niedersachsen auch in Parks, an Seen und auf Spielplätzen an die Corona-Auflagen. "Durch das Frühlingswetter haben wir zwar deutlich mehr zu tun", sagte Michael Bertram von der Polizei Hannover. Das bedeute aber nicht zwangsweise, dass Verstöße oder gar Ordnungswidrigkeiten zunehmen. Die Mehrarbeit entstehe durch häufige Kontrollen, Ansprachen und Hinweise an Hotspots wie etwa der Promenade am Maschsee, erläuterte Bertram.

Aus Sicht des Polizeisprechers aus der Landeshauptstadt herrscht in der Bevölkerung eher keine Müdigkeit, was das Einhalten der Corona-Regeln betrifft. "Vielen Menschen ist klar, dass wir die Pandemie sonst nicht in den Griff kriegen", sagte Bertram. Da die Regeln aber seit langem bekannt seien, gehe die Polizei auch konsequent vor. Als Beispiele nannte Bertram, dass zuletzt in der Region Hannover Bolzplätze und Spielflächen gesperrt worden seien, weil es dort mit 60 bis 80 Leuten fast keine Abstände gegeben habe.

Ein ähnliches Bild beschreibt die Polizei in Braunschweig, der zweitgrößten Stadt des Landes. "Die Disziplin ist noch da", sagte Sprecher Jonas Brockfeld. An Stellen, die durch das Wetter viele Menschen anziehen, wie der Heidbergsee oder der Prinzenpark, setzten die Beamten verstärkt auf Ansprache und Hinweise. "Dafür gibt es oft Verständnis", berichtete Brockfeld. Aber auch in Braunschweig mussten schon Corona-Partys mitten in der Innenstadt aufgelöst werden.

"Sehr disziplinierte Menschen", die die "notwendigen Maßnahmen noch gut mittragen" erkannte zuletzt auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP). "Unsicherheiten treten allerdings auf, wenn die Vorschriften unklar sind, zum Beispiel bezüglich der Pflicht zum Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen an bestimmten Orten", sagte der GdP-Landesvorsitzende Dietmar Schilff.

Problematisch bleiben zudem Meldungen wie aus Twistringen im Landkreis Diepholz, wo laut Polizei am Donnerstag etwa 50 Personen, überwiegend Kinder und Jugendliche, auf einem Bolzplatz Fußball spielten. Nicht selten berichten die Beamten in den vergangenen Tagen dann von Fluchtversuchen, sobald die Polizei eintrifft. Polizeigewerkschaftschef Schilff rechnet damit, dass durch das frühlingshafte Wetter verstärkte Kontrollen notwendig bleiben.

Auf Demonstrationen gegen die Infektionsmaßnahmen wird laut Gewerkschaft immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Kollegen durch dreist gefälschte Atteste sowie provokante und teils aggressive Verstöße gefährdet werden. Da solche Demos jetzt ebenfalls wieder vermehrt starteten, müsse diese Entwicklung in jedem Fall unterbunden werden, forderte Schilff.

© dpa-infocom, dpa:210227-99-615216/2

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