Gesundheit - Erfurt:Thüringen weiter Corona-Hotspot: Einige Schulen schließen

Corona
Ein Abstrich für das Testverfahren auf das Coronavirus. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Erfurt (dpa/th) - Im Gegensatz zu anderen Bundesländern verschärft sich die Corona-Infektionslage in Thüringen weiter. Die Zahl der neuen Fälle je 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage lag am Sonntag bei einem Wert von 132 nach 128 am Samstag. Das geht aus Angaben des Gesundheitsministeriums hervor, das sich auf Daten des Robert Koch-Instituts stützte. Thüringen bleibt damit das am stärksten von der Pandemie betroffene Bundesland mit einer Inzidenz doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt.

Verordnet wurden einzelne Schulschließungen wegen diffusen Infektionsgeschehens - darunter des Staatlichen Gymnasiums Neuhaus am Rennweg für eine Woche. In Meiningen wurde die Notbetreuung der Grundschule "Ludwig Chronegk" bis 19. März geschlossen.

Wie in anderen Bundesländern boten am Samstag auch in Thüringen erste Discounter Corona-Schnelltests zum Kauf an. Kostenlose Schnelltests sind laut Apothekerverband wegen einer noch nicht abgeschlossenen Vereinbarung noch nicht in Apotheken möglich.

Nach den Angaben der Landesregierung gab es innerhalb von sieben Tagen 2815 Neuinfektionen, innerhalb von 24 Stunden waren es 428. Bei den Daten am Wochenende ist zu berücksichtigen, dass möglicherweise nicht alle Gesundheitsämter Zahlen übermittelt haben. Frühestens bei einem Schwellenwert unter 100 sind nach den jüngsten Beschlüssen von Bund und Ländern Öffnungsschritte möglich.

Am Sonntag lagen vier Kreise in Thüringen bei einer Sieben-Tage-Inzidenz über 200. Besonders stark war das Infektionsgeschehen danach in den Kreisen Greiz, Hildburghausen, dem Wartburgkreis sowie dem Saale-Orla-Kreis. Vergleichbare oder höhere Werte hatten danach nur einzelne Landkreise in Bayern und Sachsen.

Thüringens Apothekerverband teilte mit, die Apotheken im Freistaat seien bisher vom öffentlichen Gesundheitsdienst noch nicht beauftragt, Corona-Schnelltests vorzunehmen. Das Bundesgesundheitsministerium arbeitet noch an der nötigen Verordnung. Der Verband geht jedoch davon aus, dass nur eine überschaubare Anzahl der Thüringer Apotheken die kostenlosen Schnelltests anbieten wird.

Viel Zuspruch gibt es unterdessen beim kostenlosen Schnelltest-Angebot des Kreises Schmalkalden-Meiningen. Innerhalb von zwei Wochen hätten sich etwa 4600 Menschen testen lassen. Bei 38 von ihnen habe der Antigen-Schnelltest ein positives Ergebnis gezeigt. Zunehmend werde eine familiäre Häufung von Corona-Infektionen beobachtet, hieß es.

© dpa-infocom, dpa:210307-99-724217/3

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