Gesundheit - Erfurt:Kritik an Ministeriums-Verordnung für Schulprüfungen

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Erfurt (dpa/th) - Die Grünen-Fraktionschefin Astrid Rothe-Beinlich hat Pläne des Bildungsministeriums zur Gestaltung der Schulprüfungen in der Corona-Pandemie kritisiert. "Wir hätten uns gewünscht, die Besondere Leistungsfeststellung auszusetzen", sagte Rothe-Beinlich am Dienstag in Erfurt. Die Besondere Leistungsfeststellung (BLF) ist eine Prüfung, die es in der Form nur in Thüringen gibt. Schüler des Gymnasiums müssen sie in der zehnten Klasse ablegen, um einen Realschulabschluss zu bekommen, falls sie später am Abitur scheitern.

"Diese Prüfung ist in der Pandemie eine zusätzliche Belastung für Schüler und Lehrer", sagte Rothe-Beinlich. Ein Entwurf für die vom Bildungsministerium geplante Abmilderungsverordnung sieht zwar eine Vereinfachung der Prüfung vor, jedoch soll die BLF trotzdem stattfinden. Ein Sprecher des Bildungsministeriums sagte, es gebe derzeit keine gesetzliche Grundlage, die BLF auszusetzen.

Nach Angaben mehrerer Fraktionen werde allerdings derzeit noch geprüft, ob die BLF auf dem Verordnungsweg ausgesetzt werden könne.

Mit dem Entwurf der Abmilderungsverordnung will sich am Freitag auch der Bildungsausschuss des Landtages befassen. Er war allerdings schon vorher in die Öffentlichkeit gelangt. Die Zeitungen der Funke Medien Thüringen hatten darüber berichtet. Unklar ist noch, ob der Entwurf in seiner jetzigen Form auch umgesetzt wird.

Rothe-Beinlich kritisierte auch, dass Vorschläge der Fraktionen vom Ministerium nicht berücksichtigt worden seien. Sie forderte Konzepte, wie an den Schulen Lernrückstände der Schüler erfasst und aufgeholt werden können.

Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Thomas Hartung, sagte: "Das Wichtigste ist, dass die Schüler rechtssichere Schulabschlüsse machen können."

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