Erfurt:Beratungen für Eltern und Kinder in Impfstationen

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Eine Spritze nach erfolgter Impfung mit dem Biontech-Impfstoff. (Foto: Christoph Soeder/dpa/Symbolbild)

Die Thüringer Landesregierung will prüfen, ob für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren in den 29 Impfstationen des Landes Sonderzeiten für Corona-Impfungen...

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Erfurt (dpa/th) - Die Thüringer Landesregierung will prüfen, ob für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren in den 29 Impfstationen des Landes Sonderzeiten für Corona-Impfungen eingerichtet werden können. Das kündigte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) am Donnerstag nach Beratungen von Bund und Ländern an. Zu diesen Sonderzeiten sollen möglichst Kinderärzte in den Impfstationen anwesend sein.

„Wir werden nicht mit einem großen Rollout versuchen, in einer hohen Geschwindigkeit Kinder zu impfen, wenn es denn die Voraussetzung dazu gäbe“, sagte Ramelow. Vielmehr setze man auf „strikte Freiwilligkeit“ und die Beratung durch Kinderärzte. Außerdem sollen Kinder und Jugendliche mit einem erziehungsberechtigten Elternteil zur Impfung kommen.

Ramelow bekräftigte, dass man sich in Thüringen an der Empfehlung der Ständigen Impfkommission orientieren werde, die aber noch aussteht. Eltern müssten entscheiden, ob sie ihr Kind impfen lassen. Dabei könne auch die Frage eine Rolle spielen, ob man zum Beispiel einen Angehörigen schützen will, der zur Risikogruppe gehört und verhindern will, dass das Virus nach Hause getragen wird. „Das ist eine Entscheidung, die muss die Familie treffen und die kann sie nur mit dem Arzt ihres Vertrauens treffen“, sagte Ramelow.

Bevor es in Deutschland mit dem Impfen von jüngeren Menschen losgehen kann, muss aber noch die Europäische Arzneimittelbehörde Ema über eine Zulassung des Impfstoffes von Biontec/Pfizer für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren entscheiden. Dies wird für Freitag erwartet. Außerdem wird sich noch die Ständige Impfkommission (Stiko) positionieren und eine Empfehlung abgeben.

Er rechne damit, dass die Stiko eine Empfehlung geben wird für vorerkrankte Kinder, Risikopatienten ab zwölf Jahren und für Familien, in denen es Risikopatienten gibt, sagte Ramelow.

Mit Blick auf den nahenden Sommer zeigte sich Thüringens Regierungschef optimistisch. Man gehe jetzt in einen Sommer hinein, „in dem wir doch deutlich mehr an Normalität wieder ermöglichen können“, sagte Ramelow. Er gehe davon aus, dass „weit über die Hälfte“ der Thüringer bis zu den Sommerferien ein Impfangebot erhalten haben wird. „Ich rechne damit, dass die Zahl 70 Prozent überschreiten werden“, sagte Ramelow. In Thüringen beginnen die Sommerferien in diesem Jahr am 26. Juli.

© dpa-infocom, dpa:210527-99-767270/4

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