Eisenberg:Coronavirus: Krankenhäuser in Thüringen sagen Operationen ab

Medizinischer Mundschutz in einer Apotheke. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Symbolbild)

Die Krankenhäuser in Thüringen verschieben nach Angaben ihres Dachverbands als Reaktion auf die Ausbreitung des Coronavirus bestimmte, nicht dringend...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Erfurt/Eisenberg (dpa/th) - Die Krankenhäuser in Thüringen verschieben nach Angaben ihres Dachverbands als Reaktion auf die Ausbreitung des Coronavirus bestimmte, nicht dringend erforderliche Operationen. Alle Häuser reagierten damit auf den Notfallplan der Bundesregierung, um Bettenkapazitäten für Coronavirus-Patienten vorzuhalten, sagte der zuständige Referatsleiter der Landeskrankenhausgesellschaft, Andreas Weichert, am Montag. „Die Häuser vertrauen darauf, dass die ihnen dadurch entstehenden Einnahmeausfälle unbürokratisch ersetzt werden.“ Entsprechende Regelungen müsse der Bund treffen. Die Gesellschaft vertritt die Krankenhausbetreiber.

Die Waldkliniken Eisenberg (Saale-Holzland-Kreis) hatten am Montag mitgeteilt, auf orthopädische Eingriffe zu verzichten. Man setze damit den Notfallplan der Bundesregierung um, teilte das Krankenhaus mit. Der Behandlungsschwerpunkt der Waldkliniken liegt auf orthopädischen Eingriffen wie dem Einsetzen künstlicher Gelenke. Auch am Universitätsklinikum Jena wird das OP-Programm heruntergefahren, wie eine Sprecherin sagte. Notfälle würden aber behandelt.

In den Eisenberger Waldkliniken soll eine Fieber- und Infektambulanz eingerichtet werden. Geplant sei, dass Notfallpatienten von Patienten mit möglichen Covid-19-Symptomen strikt voneinander getrennt werden, hieß es in einer Mitteilung.

Die Waldkliniken verhängten am Montag ein striktes Besuchsverbot. „Wir wissen, dass wir unseren Patienten und deren Angehörigen einiges abverlangen“, erklärte der Ärztliche Direktor Georg Matziolis. Auch am Uniklinikum gilt seit Montag ein umfassendes Besuchsverbot für Angehörige. Nur in Einzelfällen und in Rücksprache mit der jeweiligen Station könne davon abgewichen werden, teilte das Klinikum mit. Das gelte unter anderem für kritische Therapieentscheidungen und die Behandlung von Kindern. Auch Ärzte anderer Krankenhäuser sind in das Besuchsverbot eingeschlossen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: