Düsseldorf:Verband: Abschluss der Erstimpfungen bis Ende Juni denkbar

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In einem Impfausweis ist der Eintrag einer Erstimpfung gegen das Coronavirus zu lesen. (Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild)

Die feste Reihenfolge bei den Corona-Schutzimpfungen sollte der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein zufolge möglichst bald aufgehoben werden. Nehme die...

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Die feste Reihenfolge bei den Corona-Schutzimpfungen sollte der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein zufolge möglichst bald aufgehoben werden. Nehme die Impfstoffmenge weiter wie angekündigt zu, solle die Priorisierung fallen, forderte der Vorstandsvorsitzende Frank Bergmann am Donnerstag. Sie behindere die Dynamik. Mit Einstieg der niedergelassenen Ärzte in die Impfkampagne vor gut drei Wochen sei man bei der Zahl der Impfungen in NRW deutlich vorangekommen. „In den Praxen wird alles verimpft, was uns erreicht.“ Dagegen lagern rund 100 000 Dosen in den Impfzentren, die bisher laut KNVO nicht verabreicht werden konnten.

Der Verband geht nach vorsichtiger Schätzung - im Schnitt 50 Impfungen wöchentlich pro Praxis - davon aus, dass bis Anfang August alle impfbereiten Erwachsenen in NRW eine Erstimpfung bekommen. Nehme man in einem „ehrgeizigen Szenario“ 100 Impfungen pro Woche und Praxis an, könnten schon bis Ende Juni alle impfbereiten Erwachsenen ihre Erstspritze erhalten. Die Hochrechnung kalkuliere damit, dass 80 Prozent der Bevölkerung in NRW sich gegen das Coronavirus immunisieren lassen möchten. Inzwischen haben die niedergelassenen Ärzte nach KVNO-Angaben bereits einen Anteil von 35,9 Prozent am gesamten Impfaufkommen.

Die vom Land angekündigte Immunisierung für Personen mit Vorerkrankungen in der Prio-Gruppe 2 auch in den Impfzentren beginnt Anfang Mai. Die Terminbuchung startet an diesem Freitag über die KVen, schilderte der Verband. Aber auch in den Praxen laufe die Impfung dieser Patienten weiter - etwa Menschen mit geistiger Behinderung, Lungen- und Atemwegserkrankungen oder auch Organtransplantierte. Wann es für Personen der 3. Prio-Gruppe losgehe, sei noch offen, sagte Bergmann.

Sobald man mit der Gruppe 2 weitgehend durch sei, werde die dritte Priorisierungsstufe in einem gleitenden Übergang einsetzen. Für die Impfzentren erfolge die Öffnung über das NRW-Gesundheitsministerium, das aber noch kein Datum genannt habe. Ansonsten könne es von Arztpraxis zu Arztpraxis und von Region zu Region etwas unterschiedlich ablaufen, meinte der KVNO-Chef. Es sei zu erwarten, dass auch Facharztpraxen sich künftig deutlich stärker an dem Impfkampagne beteiligen. Bisher hätten sich etwa Kinder- oder Frauenärzte wegen der zunächst schmalen Impf-Lieferungen zurückhalten müssen.

Besondere Impfaktionen in sozial schwachen Vierteln zu prüfen, sei sinnvoll, sagte Bergmann. So könnten mobile medizinische Teams - bei Bedarf zusammen mit Übersetzern - in Gegenden mit hohen Infektionswerten gehen. Köln will nach eigenen Angaben in Stadtteilen mit hoher Inzidenz bevorzugt impfen. Dafür sei aber eine Genehmigung der Landesregierung erforderlich, da die derzeit geltende Impfreihenfolge ein solches Vorgehen nicht hergebe.

© dpa-infocom, dpa:210429-99-404475/3

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