Gesundheit - Düsseldorf:Arzt über Impfneid: "Es kommen theatralische Begründungen"

Deutschland
Eine Mitarbeiterin des Impfteams überprüft eine Spritze. Foto: Thomas Frey/dpa Pool/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Hausärzte stellen in ihren Praxen nach Angaben eines Mediziners aus dem Rhein-Sieg-Kreis einen deutlichen Neid auf Corona-Impfungen fest. "Es kommen theatralische Begründungen, die aber letztendlich nicht helfen", sagte der Allgemeinmediziner Oliver Funken am Mittwoch im WDR. Es gebe da allerhand Diskussionen - etwa wegen des Nachbarn, der schon geimpft sei. Der Impfneid setze sich "zunehmend durch", sagte Funken, der auch Vorstand des Hausärzteverbandes Nordrhein ist. "Weil man natürlich in der Hoffnung ist, damit auch in die Freiheit entlassen zu werden."

Viele Gespräche drehten sich um den Impfstoff von Astrazeneca. "Wir haben eine gewisse Verweigerung in allen Altersgruppen. Wobei inzwischen auch bei den Über-60-Jährigen viele sagen: Astrazeneca nicht", sagte Funken. Meistens hätten ihnen aber die Jüngeren - also die Kinder - davon abgeraten. Das sei ein Problem. Es müsse ja geimpft werden. "Wir haben zurzeit Astrazeneca im Überfluss", sagte Funken. Das Präparat wird in Deutschland für Menschen über 60 Jahre empfohlen.

"Nur aus der Emotionalität" heraus "Rosinenpickerei" zu betreiben, sei schwierig, sagte Funken.

© dpa-infocom, dpa:210512-99-565950/2

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