Dresden (dpa/sn) - Aus Sachsen sind bislang 31 Intensivpatientinnen und -patienten in andere Bundesländer verlegt worden. Die Transporte gingen nach Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte. Die Anmeldungen einiger Patienten, die ursprünglich auf der Warteliste standen, wurden demnach von den Kliniken in der Zwischenzeit zurückgezogen.
Weitere Patienten seien derzeit noch nicht über das Kleeblatt-System angemeldet worden. Es werde abgewartet, wie sich die Belegungssituation in den Kliniken in den kommenden Tagen entwickele, hieß es.
Sachsen gehört zum sogenannten Kleeblatt Ost, das noch die Länder Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen umfasst. Das Kleeblatt-Konzept für die Verlegung von Patienten wurde unter dem Eindruck der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 entwickelt. Es soll sicherstellen, dass es in einzelnen Bundesländern keine Engpässe bei der intensivmedizinischen Behandlung gibt. Dafür sollen Patienten innerhalb eines Zusammenschlusses mehrerer Bundesländer oder teils auch nur eines Bundeslandes verlegt werden können. Das bundesweite Kleeblatt-System wurde aktiviert, da die Intensivstationen auch in Sachsens Nachbarländern überlastet sind.
Die Lage auf sächsischen Intensivstationen ist derzeit weiter angespannt: 94,3 Prozent der verfügbaren Betten waren am Dienstag belegt, wie aus einer Übersicht des Gesundheitsministeriums hervorging. Besonders betroffen war das Krankenhauscluster Chemnitz (96,2 Prozent).
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