Dortmund:Aufnahmestopp in Pflegeheimen alarmiert Patientenschützer

Ein Krankenwagen fährt an der Seniorenresidenz Atrium am Wall in Wildeshausen vorbei. (Foto: Sina Schuldt/dpa/Archivbild)

Patientenschützer haben den Aufnahmestopp in niedersächsischen Pflegeheimen als "Brandbeschleuniger in der Krise" scharf kritisiert. Damit versage das Land...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Hannover/Dortmund (dpa/lni) - Patientenschützer haben den Aufnahmestopp in niedersächsischen Pflegeheimen als „Brandbeschleuniger in der Krise“ scharf kritisiert. Damit versage das Land Niedersachsen beim Schutz der Schwächsten, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. „Denn Pflegeheimplätze werden dringend gebraucht.“ Mit der Übernahme von Zehntausenden von Patienten entlasteten sie kurzfristig die Krankenhäuser, die Heime müssten aber auch gerüstet sein, der Infektionsgefahr zu begegnen.

„Ein Stopp trifft auch die Familien zu Hause“, warnte Brysch. Die pflegenden Angehörigen dürften „nicht Opfer des Behördenversagens werden“. Dazu müssten Corona-Tests in der Altenpflege oberste Priorität erhalten. Jeder Pflegebedürftigen müsse vor einer Aufnahme auf das Coronavirus getestet und in der Einrichtung isoliert werden, bis ein Ergebnis vorliege. „Ein Stopp für Pflegeheime ist aber politische Verantwortungslosigkeit“, sagte Brysch.

Nach dem Tod mehrerer mit dem Coronavirus infizierter Pflegebedürftiger in Wolfsburg hatte das Land Niedersachsen vor wenigen Tagen einen Aufnahmestopp für Pflegeheime angeordnet. Ausnahmen gibt es nur, wenn eine 14-tägige Quarantäne für neue Bewohner gewährleistet ist.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: