Berlin:Neuregelung der Organspende: Garg lobt und kritisiert Spahn

Kiel/Berlin (dpa/lno) - Wegen der angestrebten grundlegenden Neuregelung der Organspenden hat Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) Kritik an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geübt. Spahn ist dafür, dass künftig jeder als Organspender gilt - solange die Person oder ein Angehöriger nicht ausdrücklich widerspricht. Garg kritisierte die sogenannte Widerspruchslösung als "massiven Eingriff in die Freiheit des Einzelnen".

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Kiel/Berlin (dpa/lno) - Wegen der angestrebten grundlegenden Neuregelung der Organspenden hat Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) Kritik an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geübt. Spahn ist dafür, dass künftig jeder als Organspender gilt - solange die Person oder ein Angehöriger nicht ausdrücklich widerspricht. Garg kritisierte die sogenannte Widerspruchslösung als „massiven Eingriff in die Freiheit des Einzelnen“.

Garg warb stattdessen für die sogenannte Entscheidungslösung: Jeder müsste sich erklären, ob er ein Organspender sein wolle oder nicht. Bisher gibt es eine solche Erklärungspflicht nicht. Zurzeit gilt als Organspender nur, wer dies ausdrücklich festlegt.

Positiv bewertete Garg die Vorschläge Spahns, den Transplantationsexperten in den Krankenhäusern mehr Zeit zu verschaffen, insbesondere für Gespräche mit Angehörigen, und die Vergütungen zu verbessern. Spahn hatte bereits früher kritisiert, Krankenhäuser dürften bei Organentnahmen nicht noch draufzahlen müssen.

In Deutschland warten laut Bundesgesundheitsministerium mehr als 10 000 Menschen auf Spenderorgane. Schon seit 2012 gehen die Spendezahlen aber mehr und mehr herunter. Die Zahl der Spender erreichte laut Deutscher Stiftung Organtransplantation (DSO) im vergangenen Jahr einen Tiefpunkt von 797.

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