Berlin:Experte: Birkenpollenflug so gut wie überstanden

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Berlin (dpa/bb) - Reizende Birkenpollen mit jedem Atemzug - einem Experten zufolge ist es damit in Berlin nach rund einem Monat so gut wie vorbei. Am Freitag seien nur noch zwölf Pollen pro Kubikmeter Luft gemessen worden, sagte der Meteorologe Thomas Dümmel von der FU Berlin auf Anfrage. Der erwartete Regen wasche nun voraussichtlich die letzten der hoch allergenen Pollen aus der Luft. Zuvor habe es ein seltenes Phänomen gegeben: Auf eine erste Hochphase mit Werten bis zu 4400 Pollen pro Kubikmeter Luft sei nach einer Pause ein zweiter, heftiger Schub gefolgt.

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Berlin (dpa/bb) - Reizende Birkenpollen mit jedem Atemzug - einem Experten zufolge ist es damit in Berlin nach rund einem Monat so gut wie vorbei. Am Freitag seien nur noch zwölf Pollen pro Kubikmeter Luft gemessen worden, sagte der Meteorologe Thomas Dümmel von der FU Berlin auf Anfrage. Der erwartete Regen wasche nun voraussichtlich die letzten der hoch allergenen Pollen aus der Luft. Zuvor habe es ein seltenes Phänomen gegeben: Auf eine erste Hochphase mit Werten bis zu 4400 Pollen pro Kubikmeter Luft sei nach einer Pause ein zweiter, heftiger Schub gefolgt.

„Als die Leute dachten, jetzt kommt nichts mehr, kam noch ein Hammer hinterher“, sagte Dümmel. Allergiker hätten insbesondere über Ostern gelitten - zwischen dem 18. und 23. April lagen die Werte den Angaben zufolge täglich über 2000. Dümmel erklärt sich diese zweite Hochphase mit der Trockenheit und dem starke Wind: Mangels Regen wurden Pollen nicht wie normal zwischendurch aus der Luft gewaschen und von den Straßen gespült, wie der Experte erklärt. Der starke Wind habe sie vielmehr immer wieder aufgewirbelt. Zudem geht er davon aus, dass Ostwind zusätzlich Pollen aus Polen in die Region transportierte.

Das bestätigt auch die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst in ihrer aktuellen Vorhersage: Der Wind aus Ost und Nordost habe zuletzt reichlich Pollen aus Richtung Polen und dem Baltikum mitgebracht, wo die Birkenblüte zuletzt auf ihrem Maximum angekommen sei, hieß es. Zusammen mit heimischen Pollen habe sich dadurch eine hohe bis sehr hohe Belastung ergeben.

Anders als bei Erlenpollen im Februar seien bei der Birke in Berlin diesmal keine Tages-Rekordwerte geknackt worden, so Dümmel. Doch in der Summe der Tageswerte sei es mit rund 30 000 ein außergewöhnlich intensiver Birkenpollenflug gewesen, bilanzierte der Meteorologe. Lediglich 2006 sei schon einmal ein höherer Wert von etwa 50 000 erreicht worden. In normalen Jahren liege der Wert bei unter 10 000. Zudem habe die Birkenblüte in diesem Jahr eher früh begonnen.

Die FU-Meteorologen messen seit den 80er Jahren an einer Messstelle in Steglitz die Zahl der Pollen in der Luft und veröffentlichen die Ergebnisse online. Andere Einrichtungen geben lediglich Vorhersagen heraus.

In Deutschland haben Wissenschaftler in den vergangenen Jahrzehnten eine Verlängerung der Pollenflugsaison ebenso wie eine zunehmende Intensität beobachtet. Sie sehen Zusammenhänge mit der Klimaerwärmung. Rund 15 Prozent der Deutschen leiden nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) an Heuschnupfen.

Blütenstaub ist eigentlich harmlos. Das sensibilisierte Immunsystem von Allergikern schaltet beim Kontakt von Pollen mit den Schleimhäuten jedoch auf Abwehr: Tränende, juckende Augen, Niesanfälle und starker Schnupfen sind mögliche Folgen.

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