Aurich:Corona-Reihentest: Drei Infektionen bei 1000 Testpersonen

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Proben für Corona-Tests werden im Diagnosticum-Labor in Plauen für die weitere Untersuchung vorbereitet. (Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild)

Bei einem Corona-Reihentest von rund 1000 Menschen im Landkreis Aurich und in der Stadt Emden sind drei Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Virus entdeckt worden....

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Aurich (dpa/lni) - Bei einem Corona-Reihentest von rund 1000 Menschen im Landkreis Aurich und in der Stadt Emden sind drei Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Virus entdeckt worden. Dies teilte der Landkreissprecher am Freitag mit. Die betroffenen Menschen arbeiten demnach im medizinischen Bereich, keiner von ihnen hatte einen Hausarzt aufgesucht oder um einen Test gebeten.

Mit den freiwilligen Tests wollte der Landkreis Hinweise darauf erhalten, wie verbreitet das Virus in der hiesigen Bevölkerung ist. Ein weiteres Ziel der nicht repräsentativen Studie war, herauszufinden, ob freiwillige Tests für Fachkräfte im medizinischen Bereich realisierbar sind. Der Großteil der freiwillig getesteten Frauen und Männer arbeitet in Pflegeeinrichtungen und Kliniken.

Die beiden für die Studie verantwortlichen Ärzte verwiesen in einer Stellungnahme darauf, dass die Ergebnisse vorläufig seien und aufgearbeitet und abschließend bewertet werden müssten. Die niedrige Zahl an entdeckten Infektionen deute darauf hin, dass es möglicherweise keine kritische Häufung von unerkannten Fällen beim medizinischen Personal in Ostfriesland gebe. Ein freiwilliges Angebot für Tests sei möglich, die nötigen Mitarbeiter seien in kurzer Zeit gefunden worden. Aus Sicht der Ärzte sind viele und zielgerichtete Tests ein Beitrag zum Gesundheitsschutz der Menschen in Ostfriesland.

Vertreter des Landkreises Aurich und der Stadt Emden zeigten sich mit den Testergebnissen zufrieden. Sie seien eine gute Grundlage für politische Entscheidungen zu Kontaktbeschränkungen. Aber: „Die Zahlen sind so gut, weil die Regeln so gut waren und die Menschen sie befolgt haben“, sagte der Auricher Kreis-Gesundheitsdezernent Frank Puchert. Er warnte davor, die Gesamtlage zu positiv zu bewerten, denn die Corona-Krise sei noch längst nicht überwunden. Ihm zufolge ist entscheidend, wie sich die Lage zum Herbst hin entwickelt.

Der Landkreis Aurich übernimmt die Kosten von rund 60 000 Euro für den Reihentest. Das Geld sei sinnvoll investiert, sagte Landrat Olaf Meinen (parteilos). Voraussichtlich für Anfang Juni ist eine weitere Reihenuntersuchung geplant. Dann soll der Fokus nicht mehr auf risikobehafteten Bereichen wie Pflegeeinrichtungen und Kliniken liegen, sondern auf der Gesamtbevölkerung. Unter wissenschaftlicher Begleitung sollen rund 1000 Personen getestet werden.

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