Gesundheit:Minister zu Mutproben: „Challenges machen nicht cooler“

Getrocknete Paprikas und Chillis hängen auf einem Markt zum Verkauf. (Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hat an Jugendliche appelliert, sich nicht an gesundheitsgefährdenden Mutproben zu beteiligen. „Nicht jeder absurde Trend, der Klicks verspricht, muss nachgeahmt werden“, sagte Reul der „Rheinischen Post“ (Dienstag). Diese wahnwitzigen Challenges machten einen nicht cooler, und witzig seien sie auch nicht, so der Minister.

Hintergrund der Warnung ist die in sozialen Medien kursierende „Hot Chip Challenge“. Die Herausforderung besteht dabei darin, besonders scharfe Maistortilla-Chips zu essen. Im Internet gibt es zahlreiche Videos von Menschen, die an der Mutprobe teilnehmen. Darunter sind viele Kinder und Jugendliche.

Vergangenen Freitag hatte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vor dem Verzehr solcher Chips und anderer extrem scharfer Lebensmitteln gewarnt. Der übermäßige Verzehr von stark Gewürztem könne zu „ernsthaft gesundheitlichen Beeinträchtigungen“ führen. „In der Vergangenheit wurden immer wieder Fälle bekannt, bei denen unerwünschte Wirkungen wie Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Bluthochdruck beobachtet wurden“, hatte das Institut mitgeteilt. An einer Dortmunder Schule erlitten vergangenen Donnerstag zwei 14 und 16 Jahre alte Jugendliche laut Polizei gesundheitliche Probleme, nachdem sie einen solchen Chip gegessen hatten.

„Alles was wehtut, sollte nicht nachgemacht werden. Ich appelliere da nicht nur an den Selbsterhaltungstrieb jedes Einzelnen, sondern an den gesunden Menschenverstand“, sagte Reul weiter.

© dpa-infocom, dpa:230912-99-161299/2

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