Entwarnung bei Häuserpreisen:Bundesbanker sieht keine Immobilienblase in Deutschland

Steigende Häuserpreise sind kein Problem, findet Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret. Er glaubt nicht an eine Immobilienblase in Deutschland. Die Zypern-Rettung erklärt er im SZ-Interview zum "sehr speziellen Sonderfall".

Bundesbankvorstand Andreas Dombret glaubt nicht an eine Blase am deutschen Immobilienmarkt. Im Gegenteil: "2012 hat sich die Preisdynamik für Immobilien in den großen deutschen Städten stabilisiert."

Wenn es dennoch zu einer Immobilienblase kommen sollte, so sei die Aufsicht vorbereitet, sagte er in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Sie könnte zum Beispiel Kapitalpuffer von den Banken verlangen oder Beleihungsgrenzen festsetzen. "Aber dies steht zurzeit nicht zur Debatte", so Dombret.

Der Bundesbanker sorgt sich zudem um die Ertragskraft kleiner Banken in Deutschland, weil die niedrigen Zinsen die Gewinne schmälern würden: "Traditionelle Geschäftsmodelle verlieren daher an Stabilität." Vor allem einlagenstarke Institute seien von der Entwicklung besonders betroffen. "Die Banken erkennen das natürlich und könnten versucht sein, die niedrigen Erträge anderswo auszugleichen - etwa indem sie Anlagen mit höheren Risiken eingehen", befürchtet der Bundesbankvorstand.

Dombret bezeichnete Zypern als einen "sehr spezieller Sonderfall". Er glaubt nicht, dass es zu weiteren Turbulenzen an den Finanzmärkten kommt. Dennoch warnt er, dass man die "indirekten Auswirkungen im Auge behalten" müsse. Mit der gefundenen Einigung ist er dennoch zufrieden, da sie den unsoliden Geschäftsmodellen der Banken Einhalt gebiete.

Das komplette Interview mit Andreas Dombret lesen Sie in der Dienstagsausgabe Ihrer Süddeutschen Zeitung.

© Süddeutsche.de/zyd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: