Hochwasser:Wasser in Überschwemmungsgebieten fließt nur langsam ab

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Überschwemmt und anschließend gefroren: Eine Bahnstrecke bei Nidderau-Eichen in Hessen. (Foto: Arne Dedert/dpa)

Schon seit rund drei Wochen sind Einsatzkräfte in Teilen Deutschlands im Hochwasser-Einsatz. Die Lage entspannt sich zwar, aber nur langsam.

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Hildesheim/Sangerhausen (dpa) - In den Hochwassergebieten in Teilen Deutschlands fließen die Wassermassen nur langsam ab. In Niedersachsen sollen die Pegelstände voraussichtlich in der nächsten Woche unter die Meldestufen fallen. Das geht aus Berechnungen des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz vom Freitag hervor. Momentan seien einige Wasserstände weiter über der höchsten Meldestufe - betroffen seien die Unterläufe von Aller und Leine.

Im Süden Sachsen-Anhalts wollte der Landkreis Mansfeld-Südharz den vor rund zwei Wochen ausgerufenen Katastrophenfall am Freitagabend aufheben. Die Lage an der Talsperre Kelbra und entlang der Helme entspannt sich nach Angaben des Landratsamts. Für die Bevölkerung bestehe keine akute Gefahr mehr. Mit Aufhebung des Katastrophenfalls wird die Bundeswehr von ihren Aufgaben entbunden, sagte eine Sprecherin der Bundeswehr. Damit endet der Einsatz von rund 200 Soldaten zwei Tage früher als ursprünglich vorgesehen.

2,5 Millionen Sandsäcke befüllt

Laut dem Landkreis haben allein die Soldaten insgesamt eine halbe Million Sandsäcke verbaut. Ersten Schätzungen zufolge seien in den vergangenen 14 Tagen insgesamt 2,5 Millionen Sandsäcke befüllt und zum größten Teil verbaut worden, hieß es.

Auch auf Thüringer Seite atmen die Einsatzkräfte vorsichtig auf. Die Pegelstände in den bedrohten Gebieten rund um die Helme sinken ständig, wie das Landratsamt im Kyffhäuserkreis mitteilte. Es gebe zwar keine Entwarnung, aber eine „spürbare Entspannung“. Teile Deutschlands haben seit rund drei Wochen mit Hochwasser zu kämpfen.

Als Konsequenz daraus rief der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) dazu auf, natürliche Überschwemmungsräume zurückzugewinnen. Notwendig sei ein Umdenken, um für künftig zu erwartende Extremsituationen gerüstet zu sein, sagte die niedersächsische BUND-Landesvorsitzende Susanne Gerstner. „Wir müssen unseren Flüssen wieder mehr Raum geben.“ Gerade in der Klima- und Artenkrise seien naturnahe Flussläufe und ihre Auen von zentraler Bedeutung: „Sie puffern die Folgen von Hochwasser und Dürren auf natürliche Weise ab.“

© dpa-infocom, dpa:240112-99-584920/2

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