Rostock:Angebote zur beruflichen Umorientierung von Prostituierten

In Rostock gibt es im Rahmen eines bundesweiten Modellprojekts eine Beratungsstelle für Prostituierte, die einen anderen Berufsweg einschlagen wollen. Die...

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Rostock (dpa/mv) - In Rostock gibt es im Rahmen eines bundesweiten Modellprojekts eine Beratungsstelle für Prostituierte, die einen anderen Berufsweg einschlagen wollen. Die Corona-Pandemie habe das Interesse von Sexarbeiterinnen nach einer beruflichen Umorientierung vergrößert, sagte Sandra Kamitz von der Initiative „stark machen“ in Rostock am Donnerstag bei der offiziellen Eröffnung der Beratungsstelle. Dies sei eine Folge der langanhaltenden Kontaktverbote für Sexarbeiterinnen in der Pandemie-Zeit.

In Rostock könne interessierten Sexarbeiterinnen nun ein niedrigschwelliges Beratungsangebot unterbreitet werden. Die Mitarbeiterinnen des Projekts „BOSS“ (Berufliche Orientierung - Selbstbestimmt und Selbstbewusst) seien auch landesweit unterwegs und klärten proaktiv dort auf, wo Sexarbeiterinnen tätig sind.

Schätzungen zufolge gibt es landesweit etwa 200 Sexarbeiterinnen, die wöchentlich in den sogenannten Modelwohnungen tätig sind. Es sei aber von einer sehr hohen Zahl von Menschen auszugehen, die unregistriert in dem Gewerbe tätig sind, sagte Kamitz. Das Problem sei, dass Sexarbeit nach wie vor stigmatisiert und tabuisiert ist.

Wie Kamitz sagte, gibt es bei der Beratung und späteren Begleitung kein standardisiertes Vorgehen - zu unterschiedlich seien die Voraussetzungen. Es müsse auch bedacht werden, dass die berufliche Umorientierung ein sehr lang andauernder Prozess ist.

© dpa-infocom, dpa:220602-99-525309/2

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