Was haben Twitter, Amazon, Google, Facebook, Walmart oder Ford gemein? Sie setzen auf Open Source Software. Open Source, so nennt man Programme, deren Original-Code jeder einsehen kann. Längst schon hat sich diese Offenheit in vielen wichtigen Bereichen gegenüber herstellereigener Software durchgesetzt.
Branchenriesen wollen bei Open Source dabei sein
Und sogar Microsoft, der größte Software-Hersteller der Welt, hat inzwischen erkannt, dass es besser für ihn ist, sich nicht abzuschotten gegenüber Open Source. Sondern vielmehr dafür zu sorgen, dass die eigene Software möglichst reibungslos damit zusammenarbeitet. Gerade erst ist der Konzern auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz Build wieder einen weiteren, großen Schritt in diese Richtung gegangen.
Während diese Erkenntnis in der Technologie-Welt schon zu den Binsenweisheiten zählt, sehen aber viele in Open Source Software noch immer Programme, die von Hobby-Entwicklern in der Freizeit zusammengeschustert werden. Das aber ist zumindest bei den großen Projekten wie etwa Linux oder Apache schon lange nicht mehr so. Die Software hat sich vielmehr etabliert als Basis, die von vielen Unternehmen gleichzeitig genutzt wird. Diese beschäftigen dafür Spezialisten, die in Kooperation mit ihren Kollegen anderer Firmen die Entwicklung vorantreiben. Die Software alleine zu schreiben, wäre viel zu aufwendig und würde das Unternehmen auch nicht von der Konkurrenz absetzen.
Open-Source-Programmierer als Prozesskontrolleure
Doch das ist noch nicht alles, findet Peter Ganten, selbst Software-Unternehmer und außerdem Vorsitzender der Open Software Business Alliance Deutschland. Dazu gehören viele kleinere Firmen, aber auch große Namen wie etwa IBM oder die Deutsche Telekom. Seine Mission: "Open Source kann viele Probleme der Digitalisierung lösen", sagt er. Zum Beispiel das der Sicherheit: "In der IT kann es Sicherheit nur geben, wenn möglichst viele unabhängige Parteien auf den Code gucken können." Natürlich könnten auch Open-Source-Programme nicht per se Sicherheit garantieren, "man muss es schon auch richtig machen. Aber wenn man es richtig macht, ist es auch sehr sicher."
Programmierfehler werden schneller behoben
Da Software von Menschen geschrieben werde, gebe es zwar auch in Open-Source-Programmen Fehler, gesteht Ganten zu, aber: "Sie werden viel schneller beseitigt." Vor allem deshalb, weil viele ihrer Nutzer ein Interesse daran hätten, dass Probleme schnell gelöst werden. In der proprietären Welt dagegen gebe es immer nur den einen Hersteller, "bei manchen davon gibt es bestimmte Probleme schon seit zehn Jahren".