Mainz:Grüne für einheitlichere und kindgerechtere Ganztagsschulen

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Stühle stehen in einem leeren Klassenzimmer auf den Tischen. (Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild)

Die Grünen in Rheinland-Pfalz wollen nach einem Sieg bei der Landtagswahl die Ganztagsschulen weiter ausbauen und einheitlicher gestalten. "Wir setzen uns für...

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Mainz (dpa/lrs) - Die Grünen in Rheinland-Pfalz wollen nach einem Sieg bei der Landtagswahl die Ganztagsschulen weiter ausbauen und einheitlicher gestalten. „Wir setzen uns für ein verlässliches, landesweit einheitliches, bedarfs- und vor allem kindgerechtes Angebot ein“, sagte der Landtagsabgeordnete Daniel Köbler der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.

„Wir brauchen Ganztagsschulen, in denen sich Lernen, Erholung und Bewegung tatsächlich über den ganzen Tag verteilen“, betonte der bildungspolitische Sprecher der Landtagsfraktion. Zwar habe die Ampel-Landesregierung den Ausbau der Ganztagsschulen in den vergangenen Jahren vorangetrieben. Allerdings gebe es viele ganz unterschiedliche Konzepte, wie die Antwort von Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) auf seine Kleine Anfrage zeige.

„Als erstes Bundesland hat Rheinland-Pfalz zum 1. August 2002 ein Ausbauprogramm zum Ganztagsschulangebot gestartet und gilt bundesweit als Land der Ganztagsschulen“, schreibt die Ministerin. Derzeit könne allen Kindern ein Ganztagsplatz angeboten werden, deren Eltern einen wollten, sagt Ministeriumssprecherin Sabine Schmidt.

Die Zahl der Ganztagsschulen ist Hubigs Antwort zufolge vom Schuljahr 2002/03 bis zum Schuljahr 2019/20 kontinuierlich von 232 auf 1231 gestiegen. Die Zahl der Schüler an diesen Schulen wuchs von fast 26 000 auf mehr als 131 200. Im laufenden Schuljahr kommen 642 Ganztagsschulen dazu, darunter 342 Grundschulen. Fünf Schulen - vier Grundschulen und ein Gymnasium - hätten Anträge auf die Einrichtung eines Ganztagsangebots zum Schuljahresbeginn 2021/22 gestellt. Von 2025 an ist ein Rechtsanspruch für Kinder im Grundschulalter auf Ganztagsbetreuung geplant.

Von den 1231 Ganztagsschulen machten im vergangenen Schuljahr 489 ein offenes Angebot, mit Unterricht ausschließlich am Vormittag. Träger sind Kommunen oder etwa Elternvereine. Das Ganztagsangebot gestaltet überwiegend außerschulisches Personal. An den 108 verpflichtenden Ganztagsschulen gibt es auch nachmittags Unterricht - meist viermal pro Woche. Dazu kommen noch 634 sogenannte Ganztagsschulen in Angebotsform - mit Ganztagsschülern und Halbtagsschülern. Das Land finanziert das Personal komplett.

„Die Landesregierung ist offen für die Umwandlung von Angebotsganztagsschulen in verpflichtende Ganztagsschulen“, schreibt die Ministerin. Es komme dabei auf die Entscheidung der schulischen Gremien an. An den verbleibenden 634 Ganztagsschulen wird das Angebot vom Land organisiert. An einigen Grundschulen gebe es auch unterschiedliche Ganztagsangebote, sagte Ministeriumssprecherin Schmidt.

Der Ausbau der Ganztagsschulen ist auch ein Schwerpunkt in den Vorschlägen für das Landtagswahlprogramm der Grünen. In Kitas und Schulen soll es ein gesundes, warmes Mittagessen geben. „Mindestens 30 Prozent ökologisch und 50 Prozent regional“, hatte Spitzenkandidatin und Familienministerin Anne Spiegel als Definition vorgegeben.

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