Gütersloh:Lehrer warnen vor Personalnot wegen steigender Schülerzahl

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München (dpa/lby) - Nach einer neuen Studie werden in den nächsten Jahren viel mehr Kinder zur Schule gehen als bislang angenommen. Der bayerische Lehrerverband BLLV und die SPD warnen daher vor einem erheblichem Lehrermangel. "Wir brauchen dringend mehr Personal", sagte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann am Mittwoch in München. Gerade an Grund-, Mittel- und Förderschulen gebe es bereits enorme Lücken: "Es brennt lichterloh - der Handlungsdruck ist hoch."

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München (dpa/lby) - Nach einer neuen Studie werden in den nächsten Jahren viel mehr Kinder zur Schule gehen als bislang angenommen. Der bayerische Lehrerverband BLLV und die SPD warnen daher vor einem erheblichem Lehrermangel. „Wir brauchen dringend mehr Personal“, sagte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann am Mittwoch in München. Gerade an Grund-, Mittel- und Förderschulen gebe es bereits enorme Lücken: „Es brennt lichterloh - der Handlungsdruck ist hoch.“

Nach Angaben der Bertelsmann-Stiftung steigt die Zahl der Schüler in Deutschland in den kommenden 13 Jahren um acht Prozent auf fast 8,6 Millionen. Gründe dafür seien eine höhere Geburtenrate sowie die Zuwanderung. Großstädte und Metropolen sind demnach am stärksten betroffen. Zahlen für die einzelnen Länder wurden nicht genannt.

Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Martin Güll, bezeichnete die Prognose als Weckruf. Alle Lehrkräfte versuchten schon jetzt in einer dauerhaften Kraftanstrengung, Unterrichtsausfall zu verhindern. „Ältere Lehrkräfte verlängern ihre Lebensarbeitszeit, im Extremfall übernehmen schon mal Studierende eine Klassenleitung“, sagte Güll und forderte eine zukunftsfeste Personalplanung.

Bayern stelle sich aufgrund eigener Prognosen bereits seit 2014 aktiv den Herausforderungen, teilte das bayerische Kultusministerium mit. Die Staatsregierung unterstütze Kommunen beim Bau neuer Räume an Schulen und habe als Reaktion auf die Flüchtlingswelle bereits 1700 zusätzliche Stellen für Lehrer geschaffen.

BLLV-Präsidentin Fleischmann hielt dagegen: „Ich kann nur motivieren, jetzt nicht wieder zu sagen: alles ist gut. Damit kommen wir nicht weiter.“ Im Kampf gegen Lehrermangel müsse man auch die Arbeitsbedingungen attraktiver machen und die Lehrerbildung umkrempeln. „Sonst schlittern wir in eine Katastrophe hinein, bei der uns in allen Schularten die Lehrer fehlen.“

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