Hochschulen - Berlin:CDU fordert Raum für liberalen Islam an neuem Uni-Institut

Berlin (dpa/bb) - Die CDU befürchtet eine Monopolstellung des konservativen Islam am neuen Institut für Islamische Theologie der Berliner Humboldt-Universität. Für den theologischen Beirat seien Vertreter traditionell-konservativer Islamverbände vorgesehen, "die zum Teil in verfassungsmäßig problematische Gefüge eingebunden sind", erklärte die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus am Freitag. Liberale Strömungen sollten hingegen außen vor bleiben.

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Berlin (dpa/bb) - Die CDU befürchtet eine Monopolstellung des konservativen Islam am neuen Institut für Islamische Theologie der Berliner Humboldt-Universität. Für den theologischen Beirat seien Vertreter traditionell-konservativer Islamverbände vorgesehen, "die zum Teil in verfassungsmäßig problematische Gefüge eingebunden sind", erklärte die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus am Freitag. Liberale Strömungen sollten hingegen außen vor bleiben.

Damit verpasse der Regierende Bürgermeister und Wissenschaftssenator Michael Müller (SPD) eine einmalige Chance, meinten die CDU-Bildungspolitikerin Hildegard Bentele und der CDU-Innenpolitiker Burkard Dregger. "Angesichts der fehlenden repräsentativen Strukturen des Islam wäre es umso wichtiger, die Vielfalt islamischer Glaubensrichtungen und Traditionslinien und insbesondere die liberalen Strömungen in das entstehende Institut einzubinden."

Der Wissenschaftsverwaltung wie die Vorwürfe zurück. Bei der Gründung des Instituts, das zum Wintersemester 2018/19 starten soll, folge Berlin weitgehend den Empfehlungen des Wissenschaftsrates, erklärte Staatssekretär Steffen Krach auf eine parlamentarische Anfrage. Der Senat gehe davon aus, dass nur Personen in den Beirat berufen werden, die die Grundwerte der freiheitlichen demokratischen Grundordnung vertreten und nicht vom Verfassungsschutz beobachtet werden.

An dem Institut sollen islamische Geistliche als Prediger, Seelsorger und Lehrer ausgebildet werden. Der Beirat bekommt ein Mitspracherecht in Glaubensfragen. Ihm sollen unter anderen fünf Vertreter von Islamverbänden angehören. Dazu gehört auch die Türkisch-Islamische Union (DITIB) - der größte Islam-Dachverband in Deutschland, der wegen seiner Nähe zur türkischen Regierung umstritten ist.

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