Hochschulen:„Ältere Semester“: Immer mehr Senioren studieren

Ein älterer Mann sitzt neben einer jungen Frau in einer Bibliothek. (Foto: Friso Gentsch/dpa)

Im Alter noch mal etwas Neues lernen und geistige Herausforderungen annehmen: An den Hochschulen im Land beginnen immer mehr ältere Menschen ein Studium. Eine Fachrichtung ist besonders beliebt.

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Stuttgart (dpa/lsw) - Immer mehr Senioren im Südwesten beginnen ein Studium. Nach Angaben des Wissenschaftsministeriums besuchten 418 ältere Menschen im Alter von 60 und darüber im Wintersemester 2021/22 Vorlesungen und Seminare. Das sind deutlich mehr als in den Jahren davor. Zum Vergleich: Im Wintersemester 2015/16 etwa waren es 294, im Wintersemester 2010/11 lediglich 220.

Der Akademische Verein der Senioren in Deutschland (AVDS) gibt eine Begründung für die Entwicklung: Viele Menschen aus der sogenannten Babyboomer-Generation, die etwa wegen Kindererziehung oder Übernahme des elterlichen Betriebs in jungen Jahren nicht studiert hätten, holten diese Lebensphase jetzt nach.

An den Universitäten und Pädagogischen Hochschulen im Land waren dabei die Geisteswissenschaften besonders beliebt: 189 ältere Männer und Frauen interessierten sich für dieses Fach. Auf Platz zwei lagen Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit 56 älteren Studierenden. An den Hochschulen für angewandte Wissenschaften, Kunst- und Musikhochschulen studierten 45 Seniorinnen und Senioren.

Die Männer stellen laut Ministerium die Mehrheit der „älteren Semester“. Von den 418 im Wintersemester 2021/22 eingeschriebenen Senioren waren 243 Männer und 175 Frauen. Auch in den Jahren davor waren die Männer den Angaben zufolge immer klar in der Überzahl.

Ein Abitur ist keine zwingende Voraussetzung für ein Senioren-Studium. So bietet die Uni Freiburg etwa ein Gasthörerstudium für reifere Studierende für 50 Euro Gebühren pro Semester an.

© dpa-infocom, dpa:230911-99-149128/2

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