Wiesbaden:Neues Schuljahr startet mit Präsenzunterricht: GEW besorgt

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Ein Schulmäppchen liegt in einem Klassenraum der Valentin-Senger-Schule auf einem Tisch. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild)

Kultusminister Alexander Lorz (CDU) hat sich zuversichtlich zum neuen Schuljahr in Hessen geäußert. "Es ist ein gutes Gefühl, dass das Schuljahr nun endlich...

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Kultusminister Alexander Lorz (CDU) hat sich zuversichtlich zum neuen Schuljahr in Hessen geäußert. „Es ist ein gutes Gefühl, dass das Schuljahr nun endlich wieder begonnen hat und unsere Schulen ihren Schülerinnen und Schülern wieder mehr von der Normalität zurückgeben können, die ihnen so lange gefehlt hat“, sagte Lorz am Montag in Wiesbaden nach dem Ende der sechswöchigen Sommerferien. „Es wird noch nicht alles wie vor Corona sein, aber dank der fortschreitenden Impfungen und der Tests können wir nun auch intensiv daran arbeiten, das aufzuholen, was die Kinder und Jugendlichen verpasst haben.“

Nach Einschätzung der GEW sind die Schulen im Land jedoch nur unzureichend vorbereitet und ausgestattet. Es sei zu befürchten, dass der Schulbetrieb weiterhin deutlich durch die Corona-Pandemie beeinträchtigt werde, erklärte die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Birgit Koch, am Montag in Wiesbaden. Die Entscheidung zur Förderung von mobilen Luftfilteranlagen sei zu spät getroffen worden. Die bestehenden Probleme wegen des Lehrkräftemangels seien nicht gelöst. Die IT-Ausstattung der Schulen komme nur schleppend voran.

Nach den Sommerferien sind Hessens Schülerinnen und Schüler am Montag in das neue Schuljahr gestartet. Der Kultusminister hat nach den teils drastischen Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie im vergangenen Schuljahr angekündigt, dass es Präsenzunterricht in allen Schulen und Jahrgängen geben wird. Das Corona-Eskalationskonzept des Landes sieht derzeit auch bei steigenden Inzidenzwerten keine Schulschließungen mehr vor.

Nach den Sommerferien sind zunächst zwei Präventionswochen geplant. In der Zeit soll die Testfrequenz für alle Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer von zwei auf drei Corona-Tests pro Woche erhöht werden. Es besteht auch am Platz während des Unterrichts eine Maskenpflicht.

Wird an einer Schule ein Corona-Fall bekannt, soll nach den Worten von Lorz eine „Massen-Quarantäne“ vermieden werden. Demnach sollen im Regelfall nur die unmittelbaren Sitznachbarn des Betroffenen direkt nach Hause geschickt werden - zunächst für den laufenden sowie den darauf folgenden Tag, wie ein Sprecher des Ministeriums erläuterte. Dies gelte nicht für Geimpfte oder Genesene.

Alle anderen Schüler, die keine direkten Sitznachbarn sind, können im Unterricht bleiben, müssen jedoch in den folgenden zwei Wochen an jedem Unterrichtstag einen Corona-Test machen. Zudem gilt für diese Zeit die Maskenpflicht auch am Sitzplatz. Allerdings kann das Gesundheitsamt in Einzelfällen auch andere Maßnahmen anordnen.

Im neuen Schuljahr steigt die Gesamtzahl der hessischen Schülerinnen und Schüler um rund 1500 auf 761.500, wie das Kultusministerium mitteilte. Die Zahl der Erstklässlerinnen und Erstklässler klettert um rund 1700 auf 57.300. In Hessen gibt es insgesamt 1806 öffentliche Schulen, die Zahl der Lehrerstellen beträgt 55.540.

Nach Angaben des Kultusministeriums haben die hessischen Lehrerinnen und Lehrer für ihre Arbeit in der Coronavirus-Pandemie bislang mehrere zehntausend Leih-Computergeräte bekommen. Bis Ende Juli hätten die Schulträger insgesamt rund 61.700.Tablets und Notebooks bestellt, erklärte das Ministerium auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion. Davon seien 47.900 Geräte ausgeliefert worden.

Die Mittel können gemäß einer Zusatzvereinbarung zum Digitalpakt Schule abgerufen werden. Diese trat Ende Januar 2021 in Kraft und betrifft „Leihgeräte für Lehrkräfte“. Das Land habe die Bundesmittel von 37,2 Millionen Euro auf 50 Millionen aufgestockt. Davon sind dem Ministerium zufolge rund 43,2 Millionen für die Beschaffung und Inbetriebnahme von etwa 73.000 Endgeräten vorgesehen. Einem Sprecher zufolge erwartet das Ministerium restliche Bestellungen zum Schulstart.

Die Ausstattung der Schulen mit den mobilen Computern erfolge „aufgrund der Beschaffungsprozesse schrittweise“. Die Lehrenden seien nicht verpflichtet, die Leihgeräte anzunehmen und könnten auch weiterhin ihre privaten Rechner für den Unterricht nutzen.

© dpa-infocom, dpa:210829-99-14215/5

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