München:Grundschuldebatte: Linnemann erntet Widerspruch aus Bayern

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München (dpa/lby) - Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann stößt mit seinem Vorstoß zur späteren Einschulung von Kindern bei schlechten Deutschkenntnissen auch in Bayern auf Widerspruch. Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) sagte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag: "Ich bin für Integration und gegen Ausgrenzung. Deshalb lehne ich auch den Vorschlag von Herrn Linnemann ab."

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München (dpa/lby) - Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann stößt mit seinem Vorstoß zur späteren Einschulung von Kindern bei schlechten Deutschkenntnissen auch in Bayern auf Widerspruch. Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) sagte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag: „Ich bin für Integration und gegen Ausgrenzung. Deshalb lehne ich auch den Vorschlag von Herrn Linnemann ab.“

Integration bedeute in Bayern unter anderem, das Deutschlernen schon im Kindergarten zu fördern. „In der Grundschule und in den weiterführenden Schulen haben wir in Bayern viele weitere Fördermaßnahmen, um die Deutschkenntnisse weiter zu verbessern“, sagte Piazolo.

Linnemann hatte der Rheinischen Post (Dienstag) gesagt: „Um es auf den Punkt zu bringen: Ein Kind, das kaum Deutsch spricht und versteht, hat auf einer Grundschule noch nichts zu suchen.“ Notfalls müsse eine Einschulung auch zurückgestellt werden. Linnemann warnte vor neuen Parallelgesellschaften. Er erlebe bis tief hinein in die Mittelschicht hinein Eltern, die ihre Kinder auf Privatschulen schickten, weil das Niveau an staatlichen Schulen sinke, sagte der CDU-Politiker.

Die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV), Simone Fleischmann, plädierte dafür, frühzeitig in den Übergang zwischen Kindergarten und Grundschule zu investieren. „Das heißt, Lehrerinnen und Lehrer der Grundschule müssen Zeit haben, um mit den Kitas zusammenzuarbeiten“, sagte sie Antenne Bayern. Außerdem brauche es in den Kindergärten mehr Erzieher. Darüber hinaus plädierte Fleischmann für „Vorkurse“ im schulischen Bereich. „Das sind Kurse für Kinder, die Sprachauffälligkeiten haben aufgrund von Migrationshintergrund.“ Keinesfalls dürften solche Kinder von den anderen getrennt werden. „Wir wollen auch eine integrative Gesellschaft und da ist die Schule der beste Kit und das beste Vorbild“, sagte Fleischmann.

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