Kiel:Nord-FDP fordert für Digitalpakt mehr Geld und mehr Tempo

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Kiel (dpa/lno) - Für die Digitalisierung an den Schulen in Deutschland fordert die FDP im schleswig-holsteinischen Landtag eine Verdopplung der vom Bund geplanten Mittel. Außerdem müsse bei der Umsetzung des von Union und SPD vereinbarten Digitalpakts mehr Tempo gemacht werden, sagte der Fraktionsvorsitzende Christopher Vogt der Deutschen Presse-Agentur. "Darüber hinaus brauchen wir eine dauerhafte Mitfinanzierung durch den Bund und ein damit verbundenes klares, nicht zu kleinteiliges Konzept."

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Kiel (dpa/lno) - Für die Digitalisierung an den Schulen in Deutschland fordert die FDP im schleswig-holsteinischen Landtag eine Verdopplung der vom Bund geplanten Mittel. Außerdem müsse bei der Umsetzung des von Union und SPD vereinbarten Digitalpakts mehr Tempo gemacht werden, sagte der Fraktionsvorsitzende Christopher Vogt der Deutschen Presse-Agentur. „Darüber hinaus brauchen wir eine dauerhafte Mitfinanzierung durch den Bund und ein damit verbundenes klares, nicht zu kleinteiliges Konzept.“

Neben der Integration ausländischer Schüler sei die Digitalisierung das wichtigste bildungspolitische Thema in dieser Legislaturperiode, sagte Vogt. „Wenn wir hier nicht zügig mehr Dampf machen, fallen wir im internationalen Wettbewerb dramatisch zurück und gefährden damit unseren Wohlstand.“

Gemessen am Bruttoinlandsprodukt liege Deutschland mit seinen Bildungsausgaben in der EU schon jetzt nur auf dem 22. von 28 Plätzen. Der Digitalpakt samt erforderlicher Änderung des Grundgesetzes müsse endlich energisch angepackt werden, sagte Vogt im Blick auf die Kultusministerkonferenz, die an diesem Donnerstag und Freitag in Erfurt tagt.

Die für diese Wahlperiode geplanten 3,5 Milliarden Euro für die Digitalisierung an Schulen reichten bei weitem nicht aus, sagte der Kieler FDP-Fraktionschef. Davon entfielen jährlich rund 20 Millionen Euro auf Schleswig-Holstein. Die Summe bedeute für jeden schleswig-holsteinischen Schüler 79 Euro und für jede der deutschen Schulen 87 500 Euro. „Dies ist geradezu ein Witz, nicht mehr als ein Feigenblatt.“ Das Geld werde gerade einmal reichen, um eine Firma für die Wartung von Computern zu bezahlen.

Nach Ansicht der FDP werden pro Jahr 200 Euro je Schüler benötigt. „Der Digitalpakt kann in der bisher vereinbarten Form nur ein erster Schritt sein“, sagte Vogt. Es gehe auch nicht vorrangig darum, jeden Schüler mit einem Tablet auszustatten. Vielmehr müssten zum Beispiel Schüler schon in unteren Klassen Programmieren lernen und digitale Lernkonzepte in den Unterricht eingebunden werden. Die Ausbildung der Lehrer in Sachen Digitalisierung gehöre ebenfalls dazu.

Auch die jetzt geplante Änderung des Grundgesetzes könne nur ein Anfang sein, sagte Vogt. Der Bund müsse dauerhaft die Bildung mitfinanzieren dürfen. „Das Kooperationsverbot muss komplett fallen.“ Er hoffe auch deshalb auf eine Regierungsbeteiligung der FDP nach den Landtagswahlen in Bayern und Hessen.

In Schleswig-Holstein will sich die hier mitregierende FDP Vogt zufolge unter anderem dafür einsetzen, dass ein Lehrstuhl für Didaktik der Informatik eingerichtet wird. Einen solchen gibt es im Norden bisher nicht.

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