Hannover:Neue Kampagne als Werbung für den Lehrerberuf

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Das niedersächsische Kultusministerium will mit der neuen Kampagne "Job mit Klasse" in Zukunft mehr junge Menschen für den Beruf des Lehrers und der Lehrerin...

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Hannover (dpa/lni) - Das niedersächsische Kultusministerium will mit der neuen Kampagne „Job mit Klasse“ in Zukunft mehr junge Menschen für den Beruf des Lehrers und der Lehrerin begeistern. Die Aktion, die im Februar 2020 startet, soll auch eine Wertschätzung für alle Lehrkräfte sein. „Lehrer leisten richtig gute Arbeit, und das verdient Anerkennung“, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) bei der Vorstellung der Initiative am Freitag in Hannover.

Als Werbeträger für die Kampagne konnte das Kultusministerium die Sängerin und ESC-Kandidatin Carlotta Truman, den Turner Andreas Toba und die ehemalige Ruderin Anja Noske gewinnen. Alle danken bei der Kampagne ihren Lieblingslehrern, die ihnen in ihrer Schulzeit besonders geholfen und sie beeindruckt haben.

Da sich das Projekt vor allem an junge Leute richtet, soll dafür besonders in den sozialen Medien geworben werden. Auch Plakate in oder in der Nähe von Schulen sind geplant. Außerdem soll es ein Internetportal geben, wo sich Interessierte über den Lehrberuf informieren können - mit Tipps zum Studienort oder besonders gesuchten Fächerkombinationen.

Der Vorsitzende des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte (VNL), Torsten Neumann, kritisierte die rund 200 000 Euro teure Kampagne: „Das Problem ist nicht der Beruf an sich - das Problem sind die Arbeitsbedingungen und diese verbessern sich nicht durch Werbekampagnen.“ Ein wichtiges Signal wäre eine bessere Bezahlung, so Neumann weiter.

Auch die Landesvorsitzende der Gewerkschaft (GEW), Laura Pooth, kritisierte die Aktion: „Das ist so, als hätte man ein Auto mit Motorschaden und würde es lediglich neu lackieren,“ so Pooth. Der bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Björn Försterling, meinte, dass sich die Wertschätzung von Lehrkräften nicht in einer teuren Werbekampagne ausdrücke. Eher solle man gerade bei Grund-, Haupt- und Realschullehrern die Gehälter erhöhen.

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