Hannover:Lehrer kritisieren erneute Kehrtwende beim Distanzlernen

Die Ankündigung der Landesregierung, den Wechsel vom Unterricht in den Schulen zum Lernen zu Hause vor Weihnachten zu erleichtern, stößt bei Lehrervertretern...

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Hannover (dpa/lni) - Die Ankündigung der Landesregierung, den Wechsel vom Unterricht in den Schulen zum Lernen zu Hause vor Weihnachten zu erleichtern, stößt bei Lehrervertretern auf Kritik. Torsten Neumann vom Verband Niedersächsischer Lehrkräfte VNL/VDR nannte die Regelung am Donnerstag praxisuntauglich und halbherzig. „Die Regelung wälzt die Verantwortung einseitig auf Eltern ab“, sagte er. Für die Schulen bedeute das eine große Belastung, weil alle Vorüberlegungen über den Haufen geworfen worden seien und ein geordneter Unterrichtsablauf nicht mehr gewährleistet sei. „Die heutige Regelung mutet wie ein Adventskalender an, jeden Tag wird ein neues Türchen geöffnet.“

Auch die Bildungsgewerkschaft GEW kritisierte, die Regelung, die zu leereren Klassenräumen und damit weniger Ansteckungen mit dem Coronavirus führen soll, beschere den Schulbeschäftigten erneut doppelte Arbeit. „Das freiwillige Distanzlernen soll offenbar Versäumnisse beim Arbeits- und Gesundheitsschutz an den Schulen beheben“, sagte GEW-Landeschefin Laura Pooth. Die Gewerkschaft lehnte zudem Klassenarbeiten und Klausuren in der kommenden Woche ab, wenn die Schüler dafür dann doch in die Klassenräume kommen müssten. Lediglich für Abschlussarbeiten sollten Ausnahmen möglich sein.

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