Hamburg:Eltern kritisieren „Lockdown-Durcheinander“ an Schulen

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Ties Rabe (SPD), Schulsenator, spricht auf einer Pressekonferenz. (Foto: Georg Wendt/dpa)

Die Eltern-Initiative "Familien in der Krise" hat "das Lockdown-Durcheinander an Hamburger Schulen" kritisiert. Nach den Worten von Schulsenator Ties Rabe (SPD)...

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Hamburg (dpa/lno) - Die Eltern-Initiative „Familien in der Krise“ hat „das Lockdown-Durcheinander an Hamburger Schulen“ kritisiert. Nach den Worten von Schulsenator Ties Rabe (SPD) sollten die Eltern entscheiden, ob ihr Kind während des Lockdowns in der Schule am Unterricht teilnimmt oder zu Hause lernt. Was viele Familien zu Wochenbeginn von den Schulen präsentiert bekamen, klang aber ganz anders, sagte Mitbegründerin Anna-Maria Kuricová am Mittwoch in Hamburg. Schüler sollten demnach möglichst zu Hause bleiben, es gebe lediglich eine Notbetreuung.

„Uns liegen Elternbriefe vor, in denen die Familien von den Schulen dazu aufgefordert werden, solidarisch zu sein, die Notbetreuung möglichst nicht in Anspruch zu nehmen und ihre Kinder zu Hause zu lassen“, sagte Kuricová. Damit würden Eltern stark unter Druck gesetzt - auch moralisch. Es wäre sicher geordneter abgelaufen, hätte man die Konzepte für Wechselunterricht an den weiterführenden Schulen für die älteren Jahrgänge aus der Schublade geholt.

Besonders den Bedürfnissen der jüngeren Kinder aber werde man mit den neuen Beschränkungen in keinster Weise gerecht. „Sie brauchen ihre gewohnten Bezugspersonen, ihre Lehrer, und ihr vertrautes Umfeld im Klassenverband, um sich wohl zu fühlen und gut lernen zu können“, sagt Kuricová. Gerade Grundschulen hätten im Vergleich zu anderen Infektionsorten einen geringen Anteil am Infektionsgeschehen.

„Wir appellieren an den Hamburger Senat, die Situation von Familien, Kindern und Jugendlichen im Blick zu behalten und die Schulen zurück in den Regelbetrieb zu bringen“, forderte Kuricová. Bei vielen Eltern lägen die Nerven nach neun Monaten Pandemie längst blank. Weitere Belastungen seien unbedingt zu vermeiden. „Keinesfalls darf dieser Zustand an Schulen über den 10. Januar hinaus so anhalten“, meinte Kuricová.

Tatsächlich nimmt nach Angaben der Schulbehörde nur ein sehr geringer Anteil der Schüler an den Präsenzangeboten teil. Nach Stichproben bei 42 Schulen wollen 15,3 Prozent der Grundschüler, 2 Prozent der Schüler an Gymnasien und 4,2 Prozent der Schüler an Stadtteilschulen vom 16. bis 18. Dezember am Präsenzunterricht teilnehmen, vom 5. bis 8. Januar sieht es ähnlich aus.

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