Gütersloh:Sozialverband: GroKo schiebt Inklusion in Niedersachsen auf

Gütersloh/Hannover (dpa/lni) - Eine Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass die Inklusion an Niedersachsens Schulen vorangekommen ist. Doch laut dem Sozialverband bremst die rot-schwarze Landesregierung inzwischen das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung an Regelschulen. "Dadurch wird der Prozess der Inklusion auf die lange Bank geschoben", sagte der Landesvorsitzende des Sozialverbandes, Adolf Bauer, am Montag einer Mitteilung zufolge. Die große Koalition habe den Weg der vorherigen Landesregierung seit dem Regierungswechsel verlassen. Dies müsse überdacht werden. "Ansonsten gehen noch weitere Jahrgänge verloren", sagte Bauer.

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Gütersloh/Hannover (dpa/lni) - Eine Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass die Inklusion an Niedersachsens Schulen vorangekommen ist. Doch laut dem Sozialverband bremst die rot-schwarze Landesregierung inzwischen das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung an Regelschulen. „Dadurch wird der Prozess der Inklusion auf die lange Bank geschoben“, sagte der Landesvorsitzende des Sozialverbandes, Adolf Bauer, am Montag einer Mitteilung zufolge. Die große Koalition habe den Weg der vorherigen Landesregierung seit dem Regierungswechsel verlassen. Dies müsse überdacht werden. „Ansonsten gehen noch weitere Jahrgänge verloren“, sagte Bauer.

Der am Montag veröffentlichten Studie zufolge sank in Niedersachsen der Anteil der Schüler, die noch an Förderschulen lernen: von 4,4 Prozent im Jahr 2008 auf 3,4 Prozent 2017. In Bremen war der Rückgang noch deutlicher als in Niedersachsen. Dort besuchten bundesweit am meisten Kinder mit besonderem Förderbedarf eine Regelschule: Nach 4,6 Prozent vor zehn Jahren lag der Anteil dort 2017 bei 1,2 Prozent.

Niedersachsen lag mit seiner Quote auf Rang fünf im Bundesländer-Vergleich. Bei speziellem Förderbedarf wird unterschieden etwa nach Schülern mit Lernschwierigkeiten, mit geistigen oder körperlichen Handicaps oder auch Beeinträchtigungen der emotionalen und sozialen Entwicklung.

Vor allem beim Förderbedarf Lernen sei bundesweit ein Rückgang zu verzeichnen, ergab die Analyse des Bildungsforschers Klaus Klemm im Auftrag der Stiftung. Insgesamt seien die Klassenzimmer in Deutschland heterogener geworden, betonte Stiftungsvorstand Jörg Dräger. Allerdings werde das „Unbehagen“ vieler Lehrer angesichts dieser wachsenden Vielfalt nicht ernst genug genommen. Nötig sei vor allem mehr sonderpädagogische Kompetenz in den Kollegien.

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